Grünliberale bringen Zürcher U-Bahn wieder aufs Tapet
Grünliberale Kantonsräte wollen mittels Postulat vom Regierungsrat wissen, ob eine U-Bahn helfen könnte, die Zürcher Verkehrsprobleme zu lösen. Damit erhält eine Idee aus den 70er-Jahren wieder Auftrieb.
Die Station Tierspital im Milchbucktunnel erinnert an das gescheiterte Zürcher U-Bahn-Projekt von 1973. Nun möchten die Grünliberalen erneut eine Metro für Zürich prüfen. (Bild www.moebahn.de)
Grünliberale Zürcher Kantonsräte schlagen vor, für den Grossraum Zürich eine U-Bahn zu planen. Sie verlangen mit einem Postulat vom Regierungsrat Angaben darüber, welchen Beitrag eine solche Bahn langfristig – zwischen 2030 und 2050 – in der Stadt Zürich und den Nachbargemeinden zu leisten vermag.
Die U-Bahn sollte als Mittelverteiler den zu erwartenden Mehrverkehr bewältigen, schreiben die Postulanten in der Begründung ihres Vorstosses, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die bestehenden Verkehrssysteme könnten entlastet und der Strassenraum aufgewertet werden.
Ergänzung zum bisherigen ÖV
In seinem Bericht soll der Regierungsrat darlegen, welche bestehenden Infrastrukturen sinnvoll in ein U-Bahn-System integriert werden könnten. Zudem wünschen die GLP-Kantonsräte Angaben darüber, in welcher Form sich der Bund über Fabi oder ein Agglomerationsprogramm an den Kosten beteiligen würde und welchen Investitionskostenbeitrag die kantonale Umsetzung der Mehrwertabschöpfung zu einem Mittelverteiler leisten könnte.
Als Grobverteiler diene heute im Grossraum Zürich die S-Bahn, als Feinverteiler Tram und Bus. Die Glattalbahn und künftig auch die Limmattalbahn fungierten an der Stadtgrenze als Mittelverteiler. Im restlichen Gebiet des Grossraums Zürich fehle diese Mittelverteilerstufe gänzlich, schreiben die GLP-Kantonsräte.
U-Bahn bereits 1973 abgelehnt
Der Plan der GLP ist nicht der erste, der sich mit einer U-Bahn für die grösste Schweizer Stadt beschäftigt. 1973 lehnten 57 Prozent der Stimmenden im Kanton Zürich ein entsprechendes Projekt an der Urne ab. In der Stadt Zürich waren es gar 71 Prozent Nein-Stimmen. Hauptargument gegen die U-Bahn waren damals die hohen Kosten.
Bereits gebaut und in Betrieb war der Milchbucktunnel nach Schwamendingen. Noch heute erinnern die drei unterirdischen Tramhaltestellen, die von den Linien 7 und 9 bedient werden, an die nie realisierte Zürcher U-Bahn. (sda/aes)
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