Geräte und Anlagen verschwenden in der Schweiz 6 bis 7 Terrawatt Strom
Haushalten, Dienstleistungsunternehmen und Industriebetriebe verschwenden jährlich total 6 bis 7 Terrawatt Strom, weil Geräte laufen, aber nicht genutzt werden. Dies zeigt ein Bericht des Bundes. Laut der Landesregierung braucht es dennoch keine Gesetzesänderungen oder neuen Instrumente.
Sind Beleuchtungen, Elektroheizungen, Klima- und Lüftungstechnik, oder Anlagen und Geräten der Informations-, Kommunikations- und Unterhaltungstechnik in Betrieb, obwohl sie nicht gebraucht werden, gibt es ein erhebliches Energiesparpotenzial.
Wie das Bundesamt für Energie in seiner Medienmitteilung schriebt, ist die Quantifizierung der Stromverluste durch den Betrieb ohne Nutzen allerdings schwierig. Belastbare Daten zeigten, dass in der Schweiz jedes Jahr mindestens 4,3 Terawattstunden (TWh) in Haushalten (1.8 TWh), Dienstleistungsunternehmen (1.8 TWh) und Industriebetrieben (0.7 TWh) durch den Betrieb ohne Nutzen verloren gingen, heisst es weiter. Das entspricht etwa 8 Prozent des gesamten Stromverbrauchs dieser drei Sektoren. - Allerdings dürfte der effektive Stromverlust laut dem Bericht deutlich höher liegen: insgesamt 6 bis 7 TWh pro Jahr.
Fehlendes Wissen und finanzielle Hemmnisse
Gründe für die hohen Verluste liegen laut Bericht in Wissensdefiziten auf Verbraucherseite, aber auch in technischen oder finanziellen Hemmnissen. Begegnen könne man diesen mit mehr Information, finanziellen Anreizen, technischen Innovationen oder auch regulatorischen Anpassungen, schreibt das BFE. – Dennoch braucht es aus Sicht des Bundesrates zurzeit keine Gesetzesänderungen und neue Instrumente auf nationaler Ebene.
Massnahmen, mit denen der nutzlose Stromverbrauch eingedämmt werden soll, existieren bereits. Dazu gehören etwa die nationale Vorschriften zur Energieeffizienz von Geräten und Anlagen: Sie schreiben vor, dass neue Geräte neben einem tiefen Standby-Verbrauch auch über eine Umschaltautomatik in den Standby- oder in den Auszustand verfügen müssen. Auch die kantonalen Grossverbraucherartikel und die finanziellen Anreize über Zielvereinbarungen zur Reduktion des Energieverbrauchs zielten auf solche Betriebsoptimierungen in Unternehmen ab, schreibt das BFE. Und bezüglich Energieberatung, Information sowie Aus- und Weiterbildung trägt Energie Schweiz - das Programm des Bundes für Energieeffizienz - zur Reduktion des Betriebs ohne Nutzen bei. (mai/magt)
Künftig bietet der bis 2027 laufende Smart-Meter-Rollout eine Chance, Haushalte und kleinere Unternehmen über neue Dienstleistungen für die Reduktion der Energieverluste beim Betrieb ohne Nutzen zu sensibilisieren. Diese Betriebsoptimierung kann von den Stromversorgungsunternehmen zudem im Rahmen der neuen Effizienzverpflichtungen für Elektrizitätslieferanten adressiert werden. (mgt)
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