Gelb und sauber
Dass mit Bananenschalen Silberbesteck oder Lederschuhe wieder auf Hochglanz gebracht werden können, ist eine alte Hausfrauenweisheit. Brasilianische Wissenschafter haben entdeckt, dass die Frucht zu viel mehr im Stande ist: Mit Bananen lässt sich auch verschmutztes Wasser von giftigen Metallen reinigen.
Abflüsse von Bergminen, Tierfarmen und Industrieanlagen weisen häufig Schwermetalle wie Blei und Kupfer auf. Gelangen sie in den Wasserkreislauf, gefährden sie ernsthaft Gesundheit und Umwelt. Doch die Entfernung von Schwermetallen ist nicht nur kostspielig sondern manche der dabei verwendeten Substanzen sind auch selbst giftig. Alternativen sind darum nötig. Natürliche Metall-bindende Abfallprodukte, die bisher in diesem Zusammenhang untersucht wurden, haben den Vorteil, sehr günstig zu sein und ohne chemische Modifikation auszukommen. Dabei ging es um Pflanzenabfälle wie etwa Kokosnuss-Fasern oder Erdnussschalenm, die bisher in Tests zeigten, dass sie potenzielle Giftstoffe aus dem Wasser filtern können. Doch nun gelang den Biochemikern um Gustavo R. Castro dieser Nachweis auch bei Bananenschalen: In zerhackter Form ziehen sie sehr rasch Blei und Kupfer aus verschmutztem Wasser. In einem speziellen Gerät verpackt, kann jede Schale bis zu elfmal verwendet werden, ohne dass die metall-bindenden Eigenschaften dabei verloren gehen. Wie die Forscher der Sao Paulo Research Foundation in der Zeitschrift „Industrial & Engineering Chemistry Research“ berichten, sind die mit Bananen erzielten Resultate besser als diejenige vieler anderer Purifikationsarten.
Diese Erkenntnis dürfte allerdings vor allem in Ländern angewandt werden, die selbst Bananen produzieren. Das gilt übrigens auch für eine andere kürzlich entdeckte Bananenschalen-Verwendung: Gepresst und sonnengetrocknet lassen sie sich zusammen mit Bananenpflanzen-Stämmen und –Blättern zu Briketts verarbeiten. Laut Labormessungen sollen sehr schnell brennen. Zudem eigenen sie sich zum Kochen, weil sie die Hitze gleichmässig abgeben. (mai/mgt)