Geberit steigert 2021 operatives Ergebnis erneut auf Rekordniveau
Der Sanitärtechnik-Konzern Geberit hat im Geschäftsjahr 2021 auf allen Ebenen kräftig zugelegt. Dank des erneuten Rekordergebnisses wird auch die Dividende einmal mehr erhöht. Im Ausblick zeigt sich das Unternehmen zurückhaltend.
Quelle: zvg
Geberit, Symbolbild.
Der Umsatz kletterte um knapp 16
Prozent auf 3,46 Milliarden Franken in die Höhe, wie bereits seit Januar
bekannt ist. Damit gelang dem Unternehmen das höchste Wachstum seit dem
Börsengang im Jahr 1999. Die Verkäufe lagen auch deutlich über dem Niveau von 2019
und erreichten einen neuen Rekordstand.
Das laut Geberit «ausserordentliche» Umsatzwachstum war auf
einen coronabedingten positiven Basiseffekt, einen Lageraufbau in der
Bauindustrie sowie auf Marktanteilsgewinne zurückzuführen. Ausserdem ist
die Neigung der Menschen zu Investitionen in die eigene Wohnung angesichts der
andauernden Pandemie noch immer hoch. Geberit nennt dies den
«Home-Improvement-Trend».
Innerhalb Europas, wo nach wie vor rund 90 Prozent der
Umsätze erwirtschaftet werden, wuchs Geberit in Italien und auf der iberischen
Halbinsel am stärksten. Im grössten Einzelmarkt Deutschland nahmen die
währungsbereinigten Verkäufe um knapp 12 Prozent zu und im ebenfalls wichtigen
Markt Österreich um knapp 20 Prozent. Im Heimmarkt Schweiz resultierte ein
vergleichsweise moderates Wachstum von 7,5 Prozent.
Operativer Gewinn auf Rekordniveau
Der operative Gewinn vor Zinsen, Abschreibungen und
Amortisationen (EBITDA) legte um knapp 16 Prozent auf 1,07 Milliarden
Franken zu, wie Geberit am Mittwoch mitteilte. Damit wurde das Rekordergebnis
vom Vorjahr noch einmal und erstmals die Milliardengrenze übertroffen. Die
entsprechende Marge ging hingegen wie von Geberit vorausgesagt um 10
Basispunkte auf 30,9 Prozent minim zurück, da der Umsatz im Vergleich zum
EBITDA noch einen Tick stärker zugenommen hat.
Hauptsächlich verantwortlich für die deutliche Zunahme des
Betriebsgewinns sei das ausserordentliche Volumenwachstum, schrieb der Konzern.
Negativ haben dagegen die massiv angestiegenen Rohmaterialpreise sowie die
höheren Energie- und Frachtkosten zu Buche geschlagen. Diese Effekte seien
indes durch reguläre und ausserordentliche Preiserhöhungen teilweise
kompensiert worden.
Der Reingewinn zog gar um knapp 18 Prozent auf 756 Millionen
Franken an. Hier wirkte sich ein besseres Finanzergebnis positiv aus. Die
Dividende soll entsprechend um 1,10 Franken auf 12,50 Franken je Aktie erhöht
werden. Das wäre seit 2011 die elfte Dividendenerhöhung in Folge. Mit den
vorgelegten Zahlen hat Geberit die Erwartungen der Analysten in etwa erreicht.
Zurückhaltung beim Ausblick
Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2022 bleibt noch vage.
Wegen der nach wie vor bestehenden Unsicherheiten in Bezug auf die Pandemie und
die instabile geopolitische Situation werde auf einen Ausblick verzichtet.
Ziel sei es, «auch im kommenden Jahr, in allen Märkten überzeugende Leistungen zu erbringen und wie in den Vorjahren weitere Marktanteile zu gewinnen», so Geberit. Dabei sollen die in den letzten Jahren neu eingeführten Produkte, die fokussierte Bearbeitung von Märkten, in denen Geberit noch untervertreten ist, sowie der weitere Ausbau des Dusch-WC-Geschäfts wichtige Beiträge leisten. (awp sda)