Gebäudetechnik: Burkhalter und Poenina wollen fusionieren
Der Elektroinstallateur Burkhalter und die Gebäudetechnik-Gruppe Poenina schliessen sich zusammen. Nach der Ankündigung einer möglichen Fusion Mitte Januar, machen die beiden Unternehmen nun Nägel mit Köpfen. Die Aktionäre müssen die Fusion noch gutheissen.
Quelle: zvg
Burkhalter Holding AG in Zürich.
Der Elektrotechnikkonzern Burkhalter und die
Gebäudetechnik-Gruppe Poenina stehen kurz vor der Fusion. Die im Januar angekündigten
Pläne wurden von beiden Verwaltungsräten für gut befunden. Dass die Aktionäre
der beiden Unternehmen zustimmen werden, scheint lediglich Formsache.
Mit dem Zusammenschluss entsteht eine Gebäudetechnikgruppe
mit rund 80 Gesellschaften an 150 Standorten und etwa 4600 Mitarbeitern. Der
gemeinsame Umsatz belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 auf gut 920
Millionen Franken und das gemeinsame Betriebsergebnis auf rund 50 Millionen.
Die Fusion soll ein Unternehmen schaffen, das mit «zukunftsorientierter
Gebäudetechnik» einen Beitrag zur Umsetzung der Schweizer Klimaziele leistet.
Poenina will dadurch Kompetenzen im Bereich Elektrotechnik gewinnen und von der
Infrastruktur, dem Know-how und dem Netzwerk von Burkhalter profitieren.
Burkhalter wiederum sieht seine Position als Anbieter von
Elektrotechnik-Dienstleistungen gestärkt.
Man sei nach einer eingehenden Prüfung zum Schluss gekommen,
dass eine Fusion für beide Parteien vorteilhaft wäre, sagten die
Verwaltungsratspräsidenten der beiden Unternehmen am Donnerstag an einer
Medienkonferenz in Zürich.
Generalversammlungen entscheiden
Was noch fehlt ist das «Plazet» der Aktionäre. Diesbezüglich
zeigen sich jedoch die beiden VR-Präsidenten, Gaudenz Domenig von Burkhalter
und Marco Syfrig von Poenina, zuversichtlich. Beide haben bei verschiedenen
grösseren Aktionären Zustimmung ausgemacht.
«Ich habe von den grössten Aktionären von Poenina und
Burkhalter nur positive Rückmeldungen erhalten», sagte etwa Gaudenz Domenig
anlässlich der jährlichen Bilanzmedienkonferenz.
Die bestehenden Strukturen beider Unternehmen sollen wie
angekündigt weitergeführt werden. Oberste Prämisse der Fusions-Verhandlungen
war laut den Unternehmen nebst dem Erhalt aller Arbeitsplätze auch ein
Wachstumsschub, der neue Stellen schaffen soll.
Poenina geht in Burkhalter auf
Unter Vorbehalt der Zustimmung der Aktionäre wird der
Zusammenschluss als Absorptionsfusion gestaltet. Konkret soll jeder
Poenina-Aktionär je gehaltene Aktie 0,73 Burkhalter-Aktien erhalten. Die zu
diesem Zweck benötigen Aktien will Burkhalter über eine Kapitalerhöhung
beschaffen, bei der die bestehenden Aktionäre kein Zeichnungsrecht erhalten.
Grösster Aktionär der «neuen» Burkhalter Holding wäre nach
der Fusion der ehemalige Poenina-CEO Jean Claude Bregy. Dessen Anteil läge laut
Domenig allerdings bei unter 10 Prozent.
Da Poenina im Rahmen der Fusion in Burkhalter aufgeht,
sollen deren Aktien per 29. Juni 2022 von der SIX Swiss Exchange dekotiert
werden. Der erste Handelstag der neuen Burkhalter Namenaktien wäre dann der 30.
Juni 2022.
Mit der Fusion wird der Verwaltungsrat von Burkhalter um
Diego Brüesch – als Vertreter von Poenina – erweitert. Das Management der
Burkhalter-Gruppe, bestehend aus CEO Zeno Böhm und Finanzchef Urs Domenig,
sowie die Geschäftsführung der Gruppengesellschaften von Burkhalter und Poenina
bleiben bestehen, bis auf den bisherigen Poenina-CFO Thomas Syfrig.
Die Börse spendet derweil Applaus. Die Aktien von Burkhalter
stehen am frühen Nachmittag knapp 7 Prozent höher und diejenigen Poeninas um
knapp 5 Prozent. (awp sda)