10:53 BAUBRANCHE

Forum Smart Home: Gespräche über Sicherheit und Selbstverwirklichung

Teaserbild-Quelle: Nadine Siegle

Intelligente Technologien faszinieren die Welt. Nicht nur Städte werden smarter, plötzlich kommunizieren auch die eigenen Fensterläden mit der Heizung. Am Forum Smart Home 2019 in Basel drehte sich alles um vernetzte Gebäudesysteme und das Wohnerlebnis der Zukunft.

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In Basel trafen sich rund 280 Experten und Branchenvertreter, um über neuste Technologien, Stolpersteine und die Zukunft des intelligenten Wohnens zu diskutieren. Das diesjährige Forum Smart Home von Electro Suisse stand unter dem Titel "Smart Home in a connected World".

Spielerei oder ernsthafter Helfer?

Immer wieder wurde die Frage aufgeworfen: Sind Smart-Home-Lösungen bloss Spielereien? Die Anwesenden waren sich einig: Heute sind erst vereinzelte, separate Anwendungen für wenig komplexe Alltagssituationen in Gebrauch. "Wir haben seit vier Jahren eine dieser Alexas. Sie spricht englisch, das ist für die Kinder natürlich ganz gut. Aber ansonsten spielt sie zu 90 Prozent lediglich Musik für uns", sagte Markus Kramer, Associate Professor in Brand Management an der Cass Business School London, in seinem Eröffnungsreferat.

Reiner Hoffmann, Verkaufsleiter bei der Feller AG, sieht dies ähnlich. Heute seien vor allem Einzellösungen wie Amazon Echo oder Google Home im Gebrauch. "Diese haben für den Endbenutzer sicher ihre Berechtigung. Aber sind das wirklich smarte Systeme? Oder sind sie bloss nebeneinander existierende Lösungen für Teilprobleme?"

Wohnen 2.0

Unabhängig davon, wie smart heutige Systeme schon sind, das Potenzial von Smart-Home- und Smart-Building-Systemen wird allseits als sehr gross eingeschätzt. Gerne wird darüber diskutiert, welche Vorteile wirklich vernetzte Lösungen und intelligent kommunizierende Gebäudesysteme den Menschen bringen und wie sie das Wohnen verändern werden. "Die Bedürfnisse der Menschen haben sich verändert. Heute wird nach dem Warum gefragt, nach dem Sinn", betont Kramer. In der heutigen Zeit gehe es deshalb auch nicht mehr um das blosse Bedürfnis des Wohnens, sondern um die Selbstverwirklichung:

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Man könnte meinen, wenn es um moderne Smart-Home-Lösungen und von A bis Z vernetzte Gebäude geht, stehe die Technologie im Zentrum der Diskussion. Doch weit gefehlt: "Der Mensch rückt in den Mittelpunkt", betont Kramer. Die Technologie, etwa in einem Smartphone, sollte für den Benutzer quasi unsichtbar sein. Es müsse lediglich intuitiv bedienbar sein. "Die Systeme müssen so smart sein, dass sie fast unbemerkt mit mir zusammenleben. Die Technologie rückt dabei in den Hintergrund."

Wie steht es um die Sicherheit?

Spricht man über Kameras und Sensoren in der ganzen Wohnung, landet man schnell beim Thema Sicherheit. Sind Smart-Home-Lösungen ein Sicherheitsrisiko? Wie das Referat von Daniel Berchtold, Mitgründer der Hooc AG, zeigte, ist dies eine durchaus berechtigte Frage. "Das Thema wird heute leider noch etwas stiefmütterlich behandelt." Ein Eindringen etwa in Überwachungskameras oder Babyfone ist oftmals einfacher als gedacht.

Das Problem: Vielfach fehlt es bereits am Bewusstsein für die einfachsten Sicherheitsmassnahmen. Man muss kein Profi sein, um Berchtolds Sicherheitstipp Nummer eins umzusetzen: "Es mag lächerlich tönen, aber man sollte das Standardpasswort immer ändern und unbedingt sichere Passwörter verwenden." Ausserdem fahre man besser, wenn man auf vertraute Hardware und Anbieter setze.

Mehr zum diesjährigen Forum Smart Home, insbesondere zum Risiko von Hackerangriffen, lesen Sie im Baublatt Nr. 13.

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