Forscher gründen Cluster für den Rückbau alter AKW
Atomkraftwerke abschalten ist einfach, ihr Rückbau weniger. Forscher wollen deshalb ihr Know-how bündeln: Fünf Institute haben sich zum europaweit einmaligen Cluster "Rückbau kerntechnischer Anlagen" zusammengeschlossen. Auch das Schweizer Paul Scherrer Institut gehört dazu.
"Mit dem Abschalten von Kernkraftwerken fängt die Arbeit erst an", begründete Oliver Kraft, Vize-Präsident für Forschung am KIT, die Initiative. Vom Roboter, der anstelle von Menschen die radioaktive Belastung an Oberflächen misst und sie dekontaminiert bis hin zu Schutzmassnahmen für Beschäftigte, Bevölkerung und Natur - das Netzwerk der fünf Partner soll Kompetenzen aus zusammenführen. Vorgesehen ist auch, dass es Industrie, Verwaltung, Politik sowie Öffentlichkeit als Ansprechpartner dient. Ein weiterer Punkt ist die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften, welche mit dem Cluster gestärkt werden soll. Schliesslich soll ein Drittel der derzeit 145 in Europa aktiven Atomkraftwerke bis 2025 stillgelegt werden.
Gründungsmitglieder sind dem KIT und dem Paul Scherrer Institut die Duale Hochschule Baden-Württemberg in Karlsruhe, die Universität Stuttgart mit dem Institut für Kern- und Energietechnik und der Materialprüfungsanstalt Stuttgart sowie das Institut für Transurane (Karlsruhe) und das Institute for Reference Materials and Measurements (Belgien) der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission. (mai/sda)