Fährt die Swissmetro doch nicht?
In wenigen Minuten unterirdisch von Zürich nach Bern oder von St. Gallen nach Lausanne düsen – das soll die Swissmetro ermöglichen. Nun will sich die Swissmetro AG auflösen. – Laut Verwaltungsrat der Swissmetro AG liegt der Grund darin, dass das Projekt nicht in absehbarer Zeit realisiert werden kann.
Quelle: swissmetro.ch
Das Konzept der Swissmetro basiert auf einer magnetischen, unterirdischen Schwebebahn.
„Der Verwaltungsrat kam nach eingehender Analyse zum Schluss, dass eine Realisierung der des Projektes in absehbarer Zeit in der Schweiz nicht machbar ist“, schreibt die Swissmetro AG in einer Pressemitteilung. Die Gesellschaft habe in den vergangenen Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, um das Projekt weiter zu entwickeln und ihm zum Durchbruch zu verhelfen. Man habe in enger Zusammenarbeit mit der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) sowie weiteren Fachleuten technische und finanzielle Machbarkeitsstudien erstellt.
Gesamthaft hat die Swissmetro AG rund elf Millionen Franken investiert. Bereits im Jahr 1997 reichte sie ein Konzessionsgesuch für die Strecke Lausanne-Genf beim Bundesamt für Verkehr ein. Auf Wunsch des Bundesrates sei die Machbarkeit für die Strecke Basel-Zürich samt Anbindung der beiden Flughäfen abgeklärt worden. – Die Verkehrskommissionen des Parlaments seien dem Projekt „durchaus positiv“ gegenüber gestanden, heisst es weiter. „Trotz intensiver Arbeiten ist es der Swissmetro AG jedoch nicht gelungen. die erforderliche weiterführende Unterstützung auf Ebene der Politik und der Wirtschaft zu erlangen“, bedauert die Swissmetro AG in ihrer Pressemitteilung.
Projektführung geht an EPFL zurück
Nun will sich die Swissmetro AG auflösen. Sie beantrage an der ausserordentlichen Generalversammlung vom 20. November die Liquidation der Gesellschaft, heisst in der Mitteilung. Sie will die Projektführung und sämtliche Rechte am Projekt der EPFL übertragen. Die EPFL verfüge aufgrund der bisherigen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten über das nötige Wissen. Eine entsprechende Vereinbarung mit der EPFL sei in Arbeit.
Pro Swissmetro glaubt an das Projekt
Allerdings teilt der Vorstand der Pro Swissmetro die Auffassung des Verwaltungsrates nicht, wie er in einer Stellungnahme erklärt. Der Verein zur Bekanntmachung des Swissmetro-Projektes sieht mittelfristig gute Chancen für die Hightechbahn. Denn bereits heute stosse der Personen- und der Güterverkehr an die Kapazitätsgrenzen. Das auf Tunnelröhren in geringer Tiefe und auf Magnetschwebetechnik basierende Projekt trage dazu bei, die Kapazitätsengpässe der Bahn auf nachhaltige Weise abzubauen, ist Pro Swissmetro überzeugt. (mai)