16:53 BAUBRANCHE

Fachkräftemangel an der Wurzel packen

Teaserbild-Quelle: Wikimedia Commons: Jürg-Peter Hug, Zürich

Der Bundesrat hat am 14. März 2025 den Bericht «ETH: Studierende der Architektur, des Bauingenieurwesens und der Geomatik» verabschiedet. Seiner Meinung nach bedarf es gezielter Massnahmen, um die Zahl der Studierenden in diesen Fachrichtungen zu erhöhen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

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Quelle: Wikimedia Commons: Jürg-Peter Hug, Zürich

Einer der Standorte der ETH Zürich: der Campus auf dem Hönggerberg

Der Bericht des Bundesrates berücksichtigt neben der Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH) auch die Università della Svizzera italiana und die Fachhochschulen, die Studiengänge in diesen Disziplinen anbieten. Die Analyse zeigt eine Stagnation in den letzten zehn Jahren. Dieses Phänomen trat nach einem Jahrzehnt auf, das durch einen starken Anstieg der Studentenzahlen gekennzeichnet war. Bis 2031 wird wieder mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate gerechnet. In allen drei Branchen herrscht ein Fachkräftemangel, vor allem im Bauingenieurwesen und in der Geomatik.

Studienfächer mit Imageproblemen

Im Hinblick auf die Attraktivität des gewählten Studiengangs wurde festgestellt, dass das Bauingenieurwesen einerseits auf den Trend der Bautätigkeit reagiert und andererseits unter der Vorherrschaft von Irrtümern und überholten Vorstellungen über den Studiengang und den Beruf zu leiden scheint. Auch die Geomatik scheint ein Imageproblem zu haben. Auf der anderen Seite zeigte die Analyse keine strukturellen Mängel im Ausbildungssystem auf, was bestätigt, dass diese Studienzyklen weit verbreitet sind.

Attraktivere Bedingungen schaffen

Der Bundesrat ist der Ansicht, dass die Immatrikulation von Studierenden durch attraktive Studienangebote und Anstellungsbedingungen gefördert werden sollte. Das Potenzial unter anderem von Frauen wird noch zu wenig ausgeschöpft. Die Steigerung der Attraktivität von Ausbildungsgängen und des Berufsprofils liegt in erster Linie in der Verantwortung von Hochschulen, Verbänden und Unternehmen. Letztere müssen wettbewerbsfähige Beschäftigungsbedingungen bieten. Der Bericht zeigt anhand mehrerer Beispiele, wie Hochschulen und Berufsverbände den Veränderungsbedarf erkannt und Massnahmen eingeleitet haben, um die Zahl der immatrikulierten Studierenden im Bauingenieurwesen und in der Geomatik zu erhöhen. Der Bundesrat begrüsst die Massnahmen und ermutigt die Hochschulen und kantonalen Verantwortlichen, diesen Weg zu gehen. Der Bericht wird über die Schweizerische Hochschulkonferenz an die zuständigen Institutionen weitergeleitet. Zudem wird der Bundesrat als Eigentümerin den ETH-Rat informieren und die Erwartung zum Ausdruck bringen, dass die ETH eine auf die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedürfnisse zugeschnittene Aus- und Weiterbildung anbietet und den Anteil der weiblichen Studierenden erhöht.

Der Bundesrat wurde vom Parlament beauftragt, einen Bericht über die Ursachen der im letzten Jahrzehnt beobachteten Stagnation und über mögliche Gegenmassnahmen vorzulegen.

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