Facebook weiss, wo es brennt
Facebook ortet Rauch schneller als Satelliten. Dies stellten Klimaforscher der Colorado State University im Rahmen einer Studie fest. Sie haben sich zu Nutze gemacht, dass die die meisten User ihr Befinden über die Social-Media-Plattform teilen. Tauchen die Stichworte „Rauch“ und „Feuer“ vermehrt auf, ohne dass sie im Zusammenhang mit Zigaretten stehen, deute dies auf Brände oder vielmehr auf Rauch hin.
Weil Satelliten Rauch nur von oben beobachten, kann die ausgewertete Information irreführend sein. „Manchmal können die Satelliten nicht sagen, auf welcher Höhe Rauch steht“, sagt Jeff Pierce, Klimaforscher an der Colorado State University. Ziel der Studie von Pierce und seinen Kollegen war es, Facebook in das gängige Informationssystem über Luftqualität einzuschleusen. Damit sollen Anhaltwerte und Schätzungen genauer werden.
Denn gängige Überwachungssysteme seien in bestimmten Gebieten dürftig, Studienleiter Bonne Ford. Man habe darum versucht, eine grosse Menge an Methoden zu kombinieren. „Dann dachten wir uns: Es wäre toll, wenn uns die Menschen einfach sagen könnten, wo sie Rauch ausgesetzt sind.“ So kam Social Media ins Spiel. In Zusammenarbeit mit Facebook wurden dann Daten aus Kanada und den USA ausgewertet.
Die Anonymität der Facebook-Nutzer ist laut den Wissenschaftern bei den Forschungen gewahrt geblieben. Das Team verliess sich lediglich auf entsprechende Stichwörter, anstatt auf ganze Posts zu. Dabei wurden bestimmte Kriterien angewendet. Posts, die neben dem Stichwort „Rauch“ etwa auch das Wort „Zigaretten“ verwendeten, wurden aussortiert, um den Fokus besser auf starke Verschmutzung legen zu können. Anhand der Daten erstellten die Klimaforscher Karten an und verglichen diese mit den Ergebnissen anderer Systeme. Das Ergebnis war überraschend. Facebook gab genaue Auskunft über Verschmutzung. (mai/mgt)