Es grünt so grün am Strand
Zur Algenblühte und dem damit verbundenen charakteristischen Geruch tragen nicht nur Kunstdünger sondern auch Grossstädte viel bei. Zu diesem Schluss kommen italienische Forscher, welche das Phänomen der Wasserpflanzen unter die Lupe genommen und dazu 200jährige Sedimentproben aus über hundert, geographisch völlig unterschiedlich gelegener Seen analysiert haben.
Neben den Sedimentproben griff das Team um Projektleiter Piero Guilizzoni vom italienischen Istituto per lo Studio degli Ecosistemi zusätzlich auf weitere18 Bodenanalysen zurück. „Dabei hat sich gezeigt, dass das massive Auftreten der photosynthetisch aktiven Cyanobakterien zeitlich mit dem massiven Einsatz von industriellem Kunstdünger und der Ausbreitung der städtischen Ballungszentren übereinstimmt“, sagt Guilizzoni. Bisher war die Wissenschaft davon überzeugt, dass Nährstoffkonzentration und Wassertemperatur die Hauptursachen für das Algenblühen sind.
Die neuen Forschungsergebnisse zeigen, dass die Nährstoffe - und hier vor allem in Verbindung mit den aus der Atmosphäre stammenden Stickstoffverbindungen - eine entscheidende Rolle spielen. Damit verdeutlicht die Analyse, dass die Entwicklung der für viele Gewässer typischen Algen- und Bakterienstämme von den sich wandelnden Umweltbedingungen abhängen. So beobachteten die Forscher bei hoch gelegenen Seen beobachteten die Forscher, dass dort Temperatur eine grosse Rolle spielt. Tatsächlich war bei den Bergseen, bei welchen während der vergangenen fünf Jahre eine mittlere Lufttemperatur von über 10,5 Grad Celsius gemessen wurde, selbst in Jahren der Nährstoffknappheit die Algenblühte zunahm. (mai)