Erster Award für Lehmbauten vergeben
Ein nigelnagelneuer Preis für ein sehr altes Baumaterial: Im Juli wurde zum ersten Mal der Terra Award vergeben. Neun Gebäude aus der ganzen Welt haben die Auszeichnung erhalten. Ein Sonderpreis ging an Martin Rauch für seine Entwicklung der Fassade des Ricola Kräuterzentrums in Laufen BL.
Lehm ist der älteste Baustoff der Welt – und erst dieses Jahr wurde zum ersten Mal überhaupt ein internationaler Preis für Gebäude aus diesem Material vergeben. So geschehen im Juli in Lyon: Dort wurden neun Projekte mit dem Terra-Award ausgezeichnet. Die Jury unter dem Vorsitz von Pritzker-Preisträger Wang Shu (2012) wählte sie aus insgesamt 40 Finalisten aus.
Die Gewinner
- 21th Century Vernacular House, Wohnhaus in Ayerbe in Spanien, von Angels Castellarnau Visus
- Great Wall of WA, in Pilbara in West-Australien von Luigi Rosselli
- Gymnasium in Païamboué in Neukaledonien, von André Berthier, Joseph Frassanito und Espaces Libres
- Ambepussa Bibliothek und Gemeindehaus in Ambepussa in Sri Lanka, von Robust Architecture Workshop
- Zentraler Markt in Koudougou in Burkina Faso, von Laurent Séchaud und Pierre Jequier
- Jahili Fort (Instandsetzung und Umnutzung) in Al Ain in Abu Dhabi, von Ziegert Roswag Seiler Architekten Ingenieure
- Himmelstreppe und Stadt des Orion in Marokko, von Hannsjörg Voth
- Secmol, Schulneubau in Leh in Indien, von Sonam Wangchuk und Studenten
- Wiederaufbau eines von einem Erdbeben zerstörten Dorfs in Ma’anqiao in China, von Mu Jun, Edward Ng, Zhou Tiegang, Wan Li und Ma Jie
Auch der Vorarlberger Martin Rauch gehörte zu den Gewinnern. Er erhielt einen Sonderpreis in der Kategorie Technische Innovation für seine Stampflehmfassade des Ricola-Kräuterzentrums in Laufen BL. Das über 100 Meter lange Gebäude stammt aus der Feder von Herzog & de Meuron und nahm vor zwei Jahren nach nur gerade 16 Monaten Bauzeit seinen Betrieb auf. (mt/pd)