Erneuerung LMV: Löhne von Bauarbeitern werden ab 2023 erhöht
Neun Verhandlungsrunden hat es gebraucht: Die Baumeister und Gewerkschaften haben den schwelenden Arbeitskonflikt beilegen und einen neuen Landesmantelvertrag ausarbeiten können. Die Bauarbeiter erhalten monatlich 150 Franken mehr Lohn.
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Neun Verhandlungsrunden hat es gebraucht, dann folgte die Einigung: Die Baumeister und Gewerkschaften haben einen neuen Landesmantelvertrag ausarbeiten können.
Ausserdem wird der Mindestlohn um 100 Franken pro Monat
erhöht. Das sind die zentralen Punkte der Einigung. In einer gemeinsamen
Mitteilung schreiben der Baumeisterverband sowie die Gewerkschaften Syna und
Unia, dass dies das Ergebnis sei von «intensiven Verhandlungen», bei denen
beide Parteien aufeinander zugehen mussten.
Vaterschaftsurlaub soll voll finanziert werden
Am bestehenden Landesmantelvertrag gibt es weitere
Anpassungen. So sind pro Jahr für eine flexible Arbeitsgestaltung zum Beispiel
fünf Kompensationstage möglich und für Unterbrüche wegen Hitze oder schlechtem
Wetter sollen Überstunden stundenweise kompensiert werden können.
Die jährlichen 2112 Jahresarbeitsstunden sowie die Wochenarbeitszeit sollen unverändert bleiben. Wird Überzeit geleistet, können die Stunden 49 und 50 gemäss
Mitteilung im Zeitsaldo vorgetragen werden, wobei für diese beiden Stunden die
Zuschläge von 25 Prozent weiterhin ausbezahlt werden.
Ausserdem soll der Vaterschaftsurlaub mit 100 Prozent Lohn
ohne Lohneinbusse voll finanziert und die Kilometerentschädigung für Privatfahrzeuge
auf 0.70 Franken erhöht werden.
Vertrag für drei Jahre
Wie es in der Mitteilung weiter heisst verzichten beide
Parteien «auf Klagen bezogen auf die Reisezeit oder die Friedenspflicht». In
einer Arbeitsgruppe sollen über die Verhandlungen hinaus ausserdem offene
Punkte wie der Gesundheitsschutz oder die Organisation der Arbeitszeit
vorangetrieben werden.
Der Vertrag soll für drei Jahre abgeschlossen werden. Der
Entscheid muss noch auf beiden Seiten von den Entscheidungsgremien genehmigt
werden. Die Gewerkschaften wollen am 10. Dezember darüber befinden, die
Baumeister am 13. Januar 2023. Der aktuelle Landesmantelvertrag läuft am 31.
Dezember aus.
Verhärtete Fronten
Seit Wochen suchten Baumeisterverband und Gewerkschaften
eine Einigung für einen neuen Landesmantelvertrag. Die Fronten verhärteten sich
jedoch zunehmend. Seit dem 17. Oktober gingen laut Unia und Syna schweizweit
rund 15'000 Bauarbeiter auf die Strasse. Sie forderten insbesondere eine
bessere Planbarkeit der Arbeitszeit und dass ihre Arbeitstage vor allem im
Sommer nicht länger werden sollten. (pb/mgt/sda)