Energetische Planung: Bauliche Lösungen contra Hightech
Egal ob in den eigenen vier Wänden, am Arbeitsplatz oder in öffentlichen Gebäuden – überall und immer sollten angenehme Temperaturen herrschen, alle Räume zudem gut belüftet sein. Gleichzeitig ist Energiesparen angesagt. Nicht allein Technik führt zum Ziel, oft sind es simple bauliche Konzepte.
Sonnenkollektoren auf dem Dach, Wärmepumpen zur Nutzung von Erdwärme, Biogasanlagen, Windräder – die Möglichkeiten und Technologien für den Einsatz alternativer, erneuerbarer Energieträger sind vielfältig. Um in Zukunft immer weniger von fossilen Energieträgern wie Erdgas, Öl oder Kohle abhängig zu sein, muss auch dem zunehmenden Energieverbrauch ein Riegel vorgeschoben werden. In neuen Gebäuden übernehmen deshalb immer häufiger intelligente Steuerungssysteme die komplette Überwachung von Beleuchtung, Raumtemperatur, Belüftung, Befeuchtung oder Beschattung. Dochdiese hochtechnischen Anlagen benötigen nicht nur zusätzlichen Platz, sie sind zudem störungsanfällig und sehr wartungsintensiv. An vielen Standorten wäre ihr Einsatz wünschenswert, aber Alter und Lage der Gebäude sowie äusseren Bedingungen verhindern dies. Zudem stellt sich nicht selten die Frage: Rechtfertigt der effektive Nutzen die hohen Kosten? Ermöglichen einfachere Lösungen zwar nicht einen so hohen Wirkungsgrad, sind aber dennoch akzeptabel oder vollkommen ausreichend? Es müssen nicht immer HightechAnlagen sein, um die Aufenthaltsqualität in den Räumen zu optimieren. «So einfach wie möglich,aber nicht einfacher», zitiert Thomas Auer vom Stuttgarter Unternehmen Transsolar Energietechnik etwas frei Albert Einstein. Transsolar beschäftigt sich mit der Entwicklung von Energie-Klimakonzepten für Gebäude und Quartiere und mit der Simulation und Vorhersage der Aufenthaltsqualität und des Energieverbrauchs.
An der Veranstaltung «Smarte Lösungen» des Forums Energie Zürich zeigt Auer anhand verwirklichter Projekte, wie man allein durch bauliche Details und Anpassungen das Raumklima entscheidend beeinflussen kann. Diese beruhen nicht selten auf einfachen physikalischen Regeln. Zudem ist das persönliche Empfinden der Menschen sehr unterschiedlich, sei es bei Temperatur, Licht oder Luftfeuchtigkeit. Fühlt sich der eine bei 22 Grad Raumtemperatur sehr wohl, möchte der andere die Heizung höher drehen. Erfreut sich der eine am schönen Wetter und Sonnenschein, sitzt der andere längst hinter den heruntergelassenen Storen.