Empa-Forschungsgebäude NEST nimmt Betrieb auf
Aus drei mach eins: Das neue Forschungsgebäude der Empa ist sowohl ein Wohnhaus, als auch ein Bürogebäude und Forschungslabor. Heute Montag nahm die Forschungs- und Innovationsplattform NEST offiziell den Betrieb auf. – Getragen wird das Projekt neben der Empa hauptsächlich von der ETH Zürich, der EPF Lausanne, der Hochschule Luzern und der EAWG.
Quelle: Roman Keller, Empa
Wie sieht das Wohnen und Arbeiten der Zukunft aus? NEST soll die Antwort liefern.
Das Bauwerk aus der Feder von Gramazio Kohler ist in Europa einmalig; es besteht aus einem sogenannten „Backbone“, einer dreistöckigen Grundstruktur, in die voneinander unabhängige Forschungs- und Innovationsmodule hineingeschoben und bei Bedarf ausgetauscht werden können. Diese Units werden laut Empa von Konsortien aus Forschungs- und Wirtschaftspartnern realisiert. Damit sollen neuartige Technologien und Systeme für Wohnungen sowie Büro- und Konferenzräume unter alltagsnahen Bedingungen erforscht, erprobt und weiterentwickelt werden können. „Dank seines modularen Konzepts wird sich Nest in den kommenden Jahren ständig verändern und aktuelle Fragen im Bau- und Energiebereich reagieren können“, sagte Empa-Direktor Gian-Luca Bona anlässlich der Eröffnung des Hightechbaus.
Zwei solcher Einheiten haben bereits den Anfang gemacht und konnten im Rahmen der Eröffnung bereits besichtigt werden: Beim ersten Unit handelt es sich um „Meet2Create“: eine Büroumgebung von der Hochschule Luzern, mit der Erkenntnisse zur Bürowelt von Morgen gewonnen werden sollen. Themen sind hier flexible Möblierung, personalisierbares Klima am Arbeitsplatz und passive Gebäudetechnik in Sitzungsräumen. Bei der anderen Einheit dreht sich alles ums Thema „Holz“: „Vision Wood“ ist ein von der Empa und der ETH Zürich kreiertes Wohnmodul für Studenten, bei dem es um innovative Materialien aus Holz geht.
Wie die Empa mitteilt nimmt neben NEST auch der sogenannte „Energy Hub“ - kurz „ehub“ - seinen Betrieb auf: eine Energieforschungsplattform mit dem Ziel das Energiemanagement auf Quartierebene zu optimieren. Er verbindet auf intelligente Weise alle Komponenten des NEST, welche Energie erzeugen, speichern, umwandeln oder abgeben, miteinander. Ausserdem koppelt er die Energieströme aus dem Gebäudebereich mit dem sich ebenfalls auf dem Empagelände befindenden Mobilitätsdemonstrator „move“. Dort wird Energie, die nicht direkt verwendet wird, in nachhaltige Treibstoffe für die Mobilität der Zukunft umgewandelt.
Daneben untersucht die Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz Wasserforschungsinstitut (Eawag) im „Water Hub“ die Mehrfachnutzung von Wasser und entwickelt neue Konzepte zur Nährstoff- und Energiegewinnung aus Abwasser. (mai)