Eine faltbare Drohne im Origami-Stil
An der ETH Lausanne wurde eine neuartige Drohne entwickelt, die mit modernster Technologie, Pakete mit einem Gewicht von bis zu 500 Gramm per Luftpost liefern kann. Ein faltbares Design und ein Schutzkäfig sorgen dafür, dass das Gerät im Rucksack Platz findet und die Lieferung nicht beschädigt wird.
Die Drohnen-Technologie schreitet immer weiter voran: Briefe, Medizin, Erste-Hilfe-Versorgung und Nahrung können mittlerweile schnell, autonom und kostengünstig geliefert werden. Die Frage nach Drohneneinsätzen taucht bei vielen Unternehmern unweigerlich öfters auf. Ingenieure werden damit aufgerufen, immer anspruchsvollere Modelle zu entwickeln, um mit der neuen Entwicklung des E-Commerce gleichauf zu sein.
Inspiration durch Origami
Die besagte Drohne entstand im EPFL Laboratory of Intelligent Systems und wurde von NCCR Robotics finanziert. Mehrere Innovationen machen sie besonders sicher und autonom und ermöglichen einen einfachen Transport. Die Idee hinter dem Projekt war es, dass die Drohne quasi zum Paket wird und die Ladung vor dem Flug schützend umschliesst – wie ein Postpaket. Der Schutzkäfig ist dabei faltbar und besteht aus Kohlefasern, die die Drohne und die Fracht bei einer Kollision oder einem Fall schützen.
Das Gebilde hat zudem noch andere Vorteile: So kann der Empfänger der Sendung das Gerät im Flug fangen, ohne sich an den Propellern zu verletzen. Zusätzlich lässt sich ein weiteres Sicherheitssystem installieren, sodass sich beim Öffnen des Käfigs die Propeller automatisch abschalten. Das aussergewöhnliche Design haben sich die Entwickler beim Origami abgeschaut. Der Rahmen kann in einer einzigen Bewegung ge- und entfaltet werden. Mit dem Falten der Drohne wird das Volumen zudem um 92 % reduziert, sodass das Gerät in einen Rucksack passt.
Mit Flugplan Bäumen und Gebäuden ausweichen
Eine Drohne besitzt vier Propeller, kann mit grosser Genauigkeit abheben und vertikal landen. Zudem kann sie ein Paket von bis zu 500 Gramm zwei Kilometer weit transportieren. Daneben verfügt das Gerät über eine speziell entworfene, selbstfliegende Software, mit deren Hilfe man die Lieferung programmieren kann. Damit wird ein Flugplan erstellt um sicherzustellen, dass die Drohne auf dem Weg nicht mit Bäumen oder Gebäuden kollidiert. Zudem lässt sich die Lieferung in Echtzeit auf dem Tablet oder Smartphone verfolgen. Ist das Paket beim Empfänger ausgeliefert, macht sich die Drohne auf derselben Strecke auf den Rückweg. Zu guter Letzt ist ein Schutz installiert, der sicherstellt, dass das Gerät nicht gehackt werden kann.
Das Projekt ist momentan noch in Arbeit, wie der Entwickler Przemyslaw Kornatowski erklärt. Die Fähigkeit, Objekte zu erkennen und zu vermeiden, werde weiter verbessert und es würden Möglichkeiten erforscht, um die Nutzlast und die Autonomie zu erhöhen. «Während des Sommers haben wir unser Drohnen-Liefersystem auf dem EPFL-Campus gestestet und lieferten während 150 Testflügen Gegenstände an Leute aus», so der Entwickler. (pb)
Video zur neuartigen Drohne: