Egerkingen will altes Emmentaler Stöckli kaufen
Wird in Egerkingen ein Stöckli aus dem Emmental wiederaufgebaut? Der Gemeinderat hat dem Kauf für 100 000 Franken zugestimmt. Bei der Bevölkerung scheint diese Idee aber auf wenig Gegenliebe zu stossen.
Quelle: Heimatmuseum Trubschachen
Heimatmuseum Trubschachen im Emmental (Symbolbild)
Die Idee ist im Dorf nicht gut angekommen: Von einem "Schildbürgerstreich" oder einer "Schnapsidee" ist die Rede. Die Solothurner Gemeinde Egerkingen will ein altes Stöckli aus dem Emmental kaufen und dieses auf dem Gelände der Alten Mühle platzieren, um den Tourismus anzukurbeln. Das berichtet die "Solothurner Zeitung". Nach einem Antrag der Kommission für Kultur, Gesellschaft und Soziales hat der Egerkinger Gemeinderat im Februar dem Kauf eines Emmentaler Stöckli zugestimmt.
"Schlafen im Stöckli"
Gemeindepräsidentin Johanna Bartholdi kann sich eine touristische Nutzung wie zum Beispiel "Schlafen im Stöckli" sehr gut vorstellen, wie sie gegenüber der Zeitung erklärte. Es gebe auch die Idee, auf dem Areal eine Kneipp-Anlage zu erstellen, was Wellness-Suchende ansprechen könnte. Auch die Denkmalpflege des Kantons Solothurn habe keine Einwände gegen das Vorhaben.
Sorgfältig abgetragen und zerlegt
Die Initianten haben bereits ein Auge auf ein Stöckli im Emmental geworfen, das einer neuen Überbauung weichen musste. Es sei sorgfältig abgetragen und zerlegt worden und warte nun auf einen neuen Standort. Die Anschaffung würde die Gemeinde knapp über 100 000 Franken kosten. Den dafür nötigen Kredit muss der Gemeinderat an der Budgetgemeindeversammlung im Juni genehmigen lassen.
Gemäss einer Umfrage der "Solothurner Zeitung" findet die Idee allerdings bei der Bevölkerung wenig Anklang. Die Mehrheit der Befragten warf dem Projekt vor, keinen Bezug zur Gemeinde und den Bedürfnissen seiner Bewohner zu haben. Wenn schon, dann solle man gefälligst ein Solothurner Stöckli hinstellen, hiess es etwa. (stg/mgt)