Drei Schweizer gewinnen europäischen Solarpreis
Dieser Tage wurde in Prag der europäische Solarpreis verliehen. Zu den Gewinnern zählen auch drei Schweizer: Vincenz Weishaupt für einen Verwaltungsbau in Ilanz GR, Thomas Hardegger für ein Mehrfamilienhaus in Oberengstringen ZH und Markus Affentranger für den weltweit ersten 16-Tonnen-Solarbagger mit Elektroantrieb.
Der europäische Solarpreis würdigt Personen für herausragendes Engagement im Bereich erneuerbare Energien. Kürzlich wurde der diesjährige Preis in Prag vergeben. Neben mehreren Dutzend Konkurrenzprojekten aus verschiedenen EU-Ländern zählen auch drei Schweizer zu den Gewinnern.
Vincenz Weishaupt hat mit der Cavigelli Ingenieure AG einen 238%-Plus-Energie-Verwaltungsbau im bündnerischen Ilanz realisiert. Die Jury würdigte den „optisch modernen“ und „technisch einwandfreien Monolithen“, dessen im Flachdach integrierte PV-Anlage knapp 30‘000 kWh/a erzeugt. Die Lärchenlamellen ermögliche im Winterhalbjahr die passive Solarnutzung und schütze im Sommer vor Überhitzung, heisst es in einer Mitteilung. Der Verwaltungsbau, in dem 24 Mitarbeiter tätig sind, benötigt insgesamt nur 12‘600 kWh/a; dies dank guter Wärmedämmung, einer Erdsonden-Wärmepumpe, einer Komfortlüftungsanlage, A++-Haushaltsgeräten, 91 Prozent LED-Lampen und einer „ansprechenden Solararchitektur“.
Der zweite Schweizer Preisträger heisst Thomas Hardegger und hat im zürcherischen Oberengstringen ein 131%-PEB-Mehrfamilienhaus realisiert. Das bisherige Vierfamilienhaus Hardegger aus den 50er-Jahren habe vor der Sanierung 66‘800 kWh/a konsumiert. Dank guter Wärmedämmung, energieeffizienten Haushaltsgeräten und LED-Lampen sank der Energiebedarf jedoch um 72 Prozent auf 18‘800 kWh/a. Das hat die Jury offenbar beeindruckt. Die 31,1 kW starke PV-Anlage erzeugt 24‘500 kWh/a und garantiert damit eine Eigenenergieversorgung von 131 Prozent. Die Plus-Energie-Bausanierung im Minergie-P-Eco-Standard füge sich optimal in das historische Ortsbild ein und werte es auf, heisst es.
Der dritte im Bunde ist Markus Affentranger aus dem luzernischen Altbüron. Der Bauunternehmer hat den weltweit ersten 16-Tonnen-Solarbagger mit Elektroantrieb initiiert. Für dieses Projekt arbeitete er mit der Hochschule NTB in Buchs SG und dem europaweit tätigen Baumaschinenhersteller Huppenkothen zusammen. Die Jury lobte den Bagger als geräuscharm. Ausserdem emittiere er keine Schadstoffe und verfüge mit 75 bis 167 kW über eine erheblich höhere Leistung als vergleichbare Dieselbagger mit knapp 70 kW. Statt 150‘000 kWh/a benötigt der umgebaute Takeuchi-Bagger nur 30‘000 oder einen Fünftel von dem, was ein Dieselbagger braucht. Die Batteriekapazität ermöglicht einen 9-Stunden-Tageseinsatz. (pd/mt)