11:26 BAUBRANCHE

Digitalisierung: Autopilot steuert Zug

Die SBB und Stadler testen zurzeit neue digitale Assistenzsysteme für Lokführer. Auf der Strecke Bern-Olten wird ein Doppelstockzug automatisch gebremst und beschleunigt. Ausserdem folgt der Zug einem vorgegebenen Geschwindigkeitsprogramm für eine besonders energiesparende Fahrt.

Testfahrt eines Schnellzugs mit neuem Assistenzleitsystem für Lokführer auf der SBB-Bahnstrecke zwischen Bern und Olten.

Testfahrt eines Schnellzugs mit neuem Assistenzleitsystem für Lokführer auf der SBB-Bahnstrecke zwischen Bern und Olten.

Zum ersten Mal wird in der Schweiz getestet, wie Züge automatisiert werden können. Auf der Strecke Bern-Olten verkehrt zurzeit ein solcher Zug. Durchgeführt wird der Test von den SBB und Stadler. Wie es in einer Mitteilung heisst, wird ein Doppelstockzug im Beisein des Lokführers mit Hilfe eines neuen Fahrassistenzsystems automatisch gebremst und beschleunigt. Der Zug folgt zusätzlich einem vorgegebenen Geschwindigkeitsprogramm für eine besonders energiesparende Fahrt. „Dieser Grad der Automatisierung ist vergleichbar mit einem Autopiloten: Der Lokführer ist im Führerstand, überwacht und greift bei Bedarf ein“, schreiben SBB und Stadler. Das neue System baue auf dem bestehenden Zugsicherungssystem European Train Control System (ETCS Level 2) und einem von den SBB entwickelten System namens „adaptive Lenkung (ADL) für energiesparende Fahrweise auf.

Die Testfahren finden im Rahmen des Innovationsprogramms SmartRail 4.0 statt. Damit treiben BLS, Südostbahn, Rhätische Bahn, der Verband öffentlicher Verkehr und die SBB die Digitalisierung und Automatisierung der Fahrplanerstellung, des Betriebs und der Zugsteuerung voran. Ziel dieses Programms ist es einerseits, mehr aus der bestehenden Infrastruktur herauszuholen, indem sowohl Kapazität als auch Sicherheit gesteigert werden. Andererseits soll künftig der Energieverbrauch optimiert werden, was zu Kosteneinsparungen führt.

Automatisierte Züge sind für die SBB aber nicht gleichbedeutend mit selbstfahrenden und unbegleiteten Zügen. Das Unternehmen ist nach wie vor davon überzeugt, dass es auch künftig Fachpersonen auf dem Zug braucht. (pd/mt)

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