Die Stromtarife sinken 2025 im Schnitt um 10 Prozent

Gemäss der gestern veröffentlichten Berechnung der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (Elcom) sinken die Strompreise 2025 sinken im Mittel um 10 Prozent.

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Kommendes Jahr wird der Strom günstiger.

Demnach bezahlt ein typischer Haushalt mit einem Verbrauch von 4‘500 kWh bezahlt im kommenden Jahr 29 Rappen pro Kilowattstunde (Rp./kWh) respektive 3.14 Rp./kWh weniger als 2024. Auf ein Jahr gerechnet, entspricht dies einer Stromrechnung von 1’305 Franken, sie fällt damit im 2025 um 141 Franken tiefer aus.

Der Tarif setzt sich aus der Abgabe für die Netznutzung, dem Energietarif, den Abgeltungen für die Gemeinwesen und dem Netzzuschlag zusammen. Damit sinkenden kommendes Jahr auch die Netzkosten für den typischen Haushalt: Von laut Elcom 12,71 auf 12,18 Rappen pro kWh. Darin enthalten sind die Kosten für die Winterreserve von 0,23 Rappen. - Ähnlich sieht es für die kleinen und mittleren Unternehmen in der Schweiz aus: Die Netzkosten und die Energiepreise sinken auch hier. 

Starke Preisunterschiede in der Schweiz

Je nach Netzbetreiber variieren die Konsumentenpreise für den Strom allerdings erheblich. So senken 78 Prozent von ihnen die Tarife, 21 Prozent erhöhen sie und ein Prozent der Netzbetreiber verändert sie nicht. Die Elcom führt dies auf die Unterschiede beim Stromeinkauf aufgrund Eigenproduktion und Beschaffung bei Dritten zurück.

Dass die Stromtarife im Mittel leicht gesunken sind, hat gemäss Elcom verschiedene Gründe. Sie führt dazu an, dass sich einerseits die Preise auf dem Strommarkt - wenn auch auf hohem Niveau - stabilisiert haben. Nach den teils beträchtlichen Preissteigerungen von 2023 und 2024 sei aktuell eine leichte Entspannugn zu verzeichnen, heisst es in der Medienmitteilung. Während die Grosshandelspreise für eine Lieferung im Folgejahr vor zwölf Monaten noch bei 150 Euro pro Megawattstunde (1 MWh = 1000 kWh) betrugen, liegen sie aktuell bei 90 Euro. Dies wiederum wirkt sich teilweise verzögert auf die Strompreise aus. Vor der Energiekrise im Zusammenhang mit dem Ukraine-Kriegs hatte der Preis jahrelang bei etwa 50 Euro/MWh. gelegen.

Andererseits sind die Kosten für die Winterreserve im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Diese Kosten werden über einen Zuschlag auf den Netznutzungstarif an die Endverbraucher weitergereicht (1.2 Rp./kWh im Jahr 2024, 0.23 Rp./kWh im 2025).

Gestehungskosten bestimmen die Stromtarife

Die Stromtarife hängen stark von den Produktions- und Beschaffungsmethoden eines Anbieters ab, weil sie von den Gestehungskosten für die Eigenproduktion und den Kosten für zugekauften Strom bestimmt sind. So spielt der Zeitpunkt der Beschaffung laut Elcom wegen der Schwankungen am Stromterminmarkt eine grosse Rolle. Analysen der Aufsichtsbehörde zeigten, dass bei den jüngsten Preisschwankungen im Grosshandel bereits geringe Unterschiede bei den Beschaffungsstrategien der Netzbetreiber grosse Preisdifferenzen zur Folge haben können. Eine längerfristige Beschaffung kann die Preisausschläge glätten.

Neben den Preisen am Markt bilden die Eigenproduktion und die dafür zu zahlenden Gestehungskosten einen wichtigen Faktor für die Tarifgestaltung. Wie die Elcom schreibt, rangierten diese Gestehungskosten in den vergangenen Jahren zum grossen Teil über den Marktpreisen. Hingegen lagen sie in den letzten beiden Jahren wiederum deutlich darunter. - Rund 500 der rund 600 Netzbetreiber verfügen über keine Eigenproduktion.

Die nach wie vor hohen Marktpreise würden auch die Netzkosten beeinflussen, schreibt die Elcom weiter. Diese würden ebenfalls strompreisabhängige Komponenten wie Wirkverluste oder Systemdienstleistungen beinhalten. Systemdienste stellt der Netzbetreiber Swissgrid für die kurzfristige Stabilität des Systems bereit. Die Netzbetreiber mussten den Kundinnen und Kunden sowie der Elcom ihre neuen Tarife bis am 31. August mitteilen. (sda/mai)