Die bunten Buddhas vom Bamiyan-Tal
Vor rund zehn Jahren wurden die riesigen Buddhastatuen im afghanischen Bamiyan-Tal zerstört. Heute zeugen nur noch leere Nischen und ein paar Trümmer von dem Unesco-Weltkulturerbe. Experten haben die Überreste der Figuren untersucht und dabei eine bunte Entdeckung gemacht.
Während rund 1400 Jahre blickten die gigantischen Buddhas über das Tal. Doch dann sprengten die Taliban 2001 die in den Fels gehauenen Statuen. Die beiden grössten und bekanntesten waren 53 und 35 Meter hoch. Mittlerweile wurden ihre Trümmer geborgen; die Nischen, in denen sie einst standen, sind abgesperrt. Zurzeit untersuchen Experten der Universität München im Auftrag der Unesco die Überreste der Monumente. Die dabei gewonnen Erkenntnisse könnten bei ihrem Wiederaufbau helfen: Restauratoren fanden heraus, dass sie einst bunt bemalt waren. Die äusseren Gewänder der Statuen leuchteten auf der Innenseite dunkelblau, auf der Oberseite rosa und später orange. Später bemalte man den grösseren Buddha rot, den kleineren weiss.
Ob die Buddhas aber tatsächlich eines Tages wieder auferstehen, ist nicht klar. Theoretisch und praktisch sei ein Wiederaufbau denkbar - die Entscheidung müsse noch getroffen werden, sagt Erwin Emmerling, Professor an der TU München und Mitglied des Internationalen Rats für Denkmalpflege. Zudem ist der Schaden laut Emmerling gross, die Statuen sind teilweise zu Sand und Stein zerfallen.
An der Seidenstrasse gelegen, bildeten Buddhas im Bamiyan-Tal bis ins zehnte Jahrhundert das Zentrum einer der weltweit grössten buddhistischen Klosteranlagen. In den Nischen und Höhlen der kilometerlangen Felswand betreuten einst Hunderte von Mönchen zahllose Kultstätten. (mai/mgt)
Mehr Informationen zu den Buddhas und zum Bamiyan-Tal gibt es auf www.wikipedia.ch