Deutlicher Rückgang der Leerwohnungsziffer
Die Leerwohnungsziffer ist innert Jahresfrist um 0,23
Prozentpunkte zurückgegangen. Ein solch deutlicher Rückgang der Leerstandquote
innert Jahresfrist war letztmalig vor 20 Jahren zu beobachten.
Quelle: H005/Wikimedia Commons
Die grössten Rückgänge der Leerstandsquoten unter anderem wurden in der Grossregion Tessin beobachtet. Im Bild: Die Höhenburg Castelgrande in Bellinzona.
Die Leerwohnungsziffer ist innert Jahresfrist um 0,23
Prozentpunkte von 1,54% auf 1,31% zurückgegangen. In allen sieben Grossregionen
wurden am Stichtag 1. Juni 2022 weniger leer stehende Wohnungen zum Kauf oder
zur Miete angeboten als noch ein Jahr zuvor. Die grössten Rückgänge der
Leerstandsquoten im Vergleich zum Vorjahr wurden in den Grossregionen Tessin
(von 2,83% auf 2,49%), Ostschweiz (von 1,74% auf 1,42%) und Zentralschweiz (von
1,06% auf 0,75%) beobachtet.
Im Kantonsvergleich lag die tiefste Leerwohnungsziffer mit
0,33% erneut im Kanton Zug. Auch in den Kantonen Genf (0,38%) und Obwalden
(0,48%) lagen die Quoten am 1. Juni 2022 unter einem halben Prozent. In 22
Kantonen nahmen die Leerstandziffern gegenüber dem Vorjahr ab und nur in vier
Kantonen nahmen sie zu. Der Kanton Jura (+0,40 Prozentpunkte auf 2,96%) wies
dabei die grösste Zunahme und damit auch die höchste Leerwohnungsziffer in der
Schweiz aus. Leerstandsquoten über der 2-Prozent-Marke waren zudem in den
Kantonen Solothurn (2,66%), Tessin (2,49%) und Neuenburg (2,20%)
festzustellen.
Weniger leer stehende Wohnungen
In absoluten Zahlen wurden im Vergleich zum
Vorjahresstichtag insgesamt 9869 leer stehende Wohnungen weniger angeboten. Der
Leerstand ist dabei in den Kantonen Aargau (–1313 Einheiten), Wallis (–1040
Einheiten) und Waadt (–985 Einheiten) am stärksten zurückgegangen. Am meisten
unbesetzte Wohnungen wurden am Referenzstichtag 1. Juni 2022 mit 8633 Einheiten
wie schon im Vorjahr im Kanton Bern gezählt. Mehr Leerstand als noch ein Jahr
zuvor wurde nur gerade aus den Kantonen Jura (+178 Einheiten), Basel-Stadt (+93
Einheiten), Schaffhausen (+38 Einheiten) und Glarus (+6 Einheiten) gemeldet.
Leerstand weiter rückläufig
Am Stichtag 1. Juni 2022 wurden insgesamt 52 556 unbewohnte Wohnungen zur Miete angeboten. Dies entspricht im Jahresvergleich einem Rückgang von 8219 Mietwohnungen bzw. einem Minus von 13,5%. Erneut markant war auch der Rückgang mit 15,6% (–15,7% ein Jahr zuvor) bei den angebotenen Eigentumswohnungen. Insgesamt waren am Stichtag 8940 (–1650 Einheiten) leer stehende Wohnungen zum Kauf ausgeschrieben.
Weniger Leerstand bei Neubauwohnungen
4863 leer stehende Neubauwohnungen (nicht älter als zwei
Jahre) waren am 1. Juni 2022 in der Schweiz zur Dauermiete oder zum Kauf
ausgeschrieben. Das waren 2203 Einheiten bzw. 31,2% weniger als noch ein Jahr
zuvor. Auch die Zahl der am Stichtag angebotenen und unbewohnten Einfamilienhäuser
nahm im Jahresvergleich um 661 Einheiten bzw.10,3% ab. Insgesamt standen am
Stichtag schweizweit 5329 Einfamilienhäuser leer, die weder einen Mieter noch
einen Käufer fanden.
Vorwiegend 3- und 4-Zimmerwohnungen im Angebot
Im Vergleich zum 1. Juni 2021 verringerte sich der
Leerwohnungsbestand bei allen Wohnungskategorien (Anzahl Zimmer). Obschon die
3- und 4-Zimmerwohnungen innert Jahresfrist die grössten Rückgänge (–13,8% bzw.
–16,8%) verzeichneten, blieben sie weiterhin die Wohnungskategorien, die am
meisten (20 716 bzw. 15 743 Einheiten) angeboten wurden. (sda)