Das Schloss Aarwangen ist ein Ladenhüter
Der Kanton Bern hat für das Schloss Aarwangen noch immer keinen Käufer gefunden. Das Verkaufsverfahren musste abgebrochen werden, weil kein Angebot alle Eignungskriterien erfüllte. Der Kanton und der Förderverein Schloss Aarwangen wollen nun gemeinsam nach neuen Nutzungsmöglichkeiten für das Schloss suchen.
Quelle: Roland Zumbuehl, CC BY 3.0, Wikimedia Commons
Das Schloss Aarwangen entstand im 13. Jahrhundert.
Der Kanton Bern benötigt das Schloss Aarwangen nicht mehr als Verwaltungsgebäude. Deshalb steht der historische Bau seit mehr als sechs Jahren leer. Auf der Suche nach einer neuen Nutzung hat das kantonale Amt für Grundstücke und Gebäude das Schloss öffentlich zum Verkauf ausgeschrieben. Die eigens für die Bewertung der Angebote eingesetzte Jury kam zum Schluss, dass das Verfahren abgebrochen werden muss, da kein Angebot alle Eignungskriterien erfüllen konnte, wie die bernische Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion (BVE) mitteilt.
Der Förderverein Schloss Aarwangen ist jedoch an der Nutzung des Schlosses und an einem späteren Kauf interessiert. Der Förderverein konnte bisher noch nicht alle vom Kanton gesetzten Vorgaben erfüllen. Gemeinsam mit dem Kanton sucht er nun nach einer regional gut verankerten und zukunftsfähigen Lösung für das Schloss Aarwangen, wie es weiter heisst. Im Interesse des historischen Baus setzen beide Parteien eine Projektgruppe ein, die eine Mietlösung als Zwischennutzung prüft.
Mit 30 Meter hohem Bergfried
Das Schloss Aarwangen geht laut dem Verein Region Oberaargau auf einen Flussübergang zurück, der um 1300 mit einer Burg gesichert wurde. Diese Burg wurde in der Epoche der Landvogteien umgewandelt. Ein 30 Meter hoher Bergfried ist das markanteste Element des Schlosses.
Wie aus der im Internet publizierten Verkaufsdokumentation des Amts für Grundstücke und Gebäude (AGG) des Kantons Bern hervorgeht, setzte der Kanton Bern für das Schloss Aarwangen keinen Verkaufspreis fest. Kaufinteressenten hatten aber einen Kaufpreis vorzuschlagen. Zudem musste ihr Angebot Aufschluss geben über die Sicherstellung der Finanzierung, der zukünftigen Investitionen und Unterhaltsarbeiten. Dies während zehn Jahren. Zwei Angebote gingen beim Kanton Bern ein. Eines stammte von einer Privatperson, das andere vom Förderverein
Noch zwei Schlösser zu haben
Im Jahr 2007 hatte der Kanton Bern bekanntgegeben, er wolle gut ein Dutzend Schlösser und weitere Liegenschaften verkaufen. All diese Gebäude benötigte der Kanton nicht mehr, nachdem das Bernervolk 2006 die Reform der dezentralen Verwaltung gutgeheissen hatte. Dadurch verschwanden die 26 Amtsbezirke zugunsten von fünf Verwaltungsregionen und zehn Verwaltungskreise.
Bis auf die Schlösser Trachselwald und Aarwangen stehen inzwischen alle Gebäude in neuem Besitz. Die Schlösser Trachselwald und Aarwangen weisen relativ viele Räume auf, die nicht einfach zu nutzen sind. Bis ein Abnehmer für diese zwei Gebäude gefunden ist, kümmert sich der Kanton Bern weiterhin um den Unterhalt dieser historischen Gebäude. (bb/sda)