Da war noch was: PPP, Asbest und eine Milliarde für Bündner Baubranche
Mit der Serie "Da war noch was" blickt baublatt.ch auf die Baubranche und die vergangene Woche zurück. Diese Woche: Der Kanton Bern hat genug von PPP-Bauprojekten, in Frauenfeld wurde ein Gebäude wegen Asbest geräumt und in Graubünden ist für mehr als eine Milliarde Franken gebaut worden.
Quelle: Alipictures, Pixelio.de
Wegen der eisigen Temperaturen gabs für manche Bauarbeiter Kältefrei. Und damit auch für Geräte wie zum Beispiel für Betonmischer.
Anfangs Woche sagte der Kanton Bern Nein zu Bauprojekten, die in sogenannten Private-Public-Partnerschaften (PPP) erstellt werden. Dies schrieb die Regierung in einer am Montag veröffentlichten Antwort auf einen Grossratsvorstoss. Sie begründet dies mit einer Intervention der bernischen Finanzkontrolle beim PPP-Projekt Neumatt Burgdorf. Die Finanzkontrolle habe eine Bilanzierung der fremdfinanzierten Gebäude verlangt, weshalb die Investitionsrechnung nicht wie beabsichtigt entlastet worden sei. In der Folge sei diese Praxis ins neue kantonale Finanzhaushaltsrecht eingeflossen. Dieses gilt seit Januar 2017. Seither haben sich laut Regierung PPP-Finanzierungen erwiesen aus buchhalterischen Gründen als nachteilig für den Kantonshaushalt erwiesen.
Um Bauprojekte ging es auch im Kanton Basel Stadt: Künftig müssen hier Ersatzneubauten mindestens gleich viel Wohnfläche aufweisen, wie abgebrochen worden sind. Die Regierung hat die Verordnung über den Abbruch und die Zweckentfremdung von Wohnraum entsprechend angepasst. Wie sie mitteilt, muss künftig anstelle der Nettogeschossfläche die Hauptnutzfläche zur Berechnung herangezogen werden. Im Bewilligungsverfahren müsse somit ermittelt werden, wie viel effektiver Wohnraum abgebrochen werde. – Mit der Anpassung reagiert die Regierung auf eine Motion der FDP und des Grünen Bündnisses, die im Dezember überwiesen worden war und eine rechtliche Klärung des Begriffs „Wohnfläche“ verlangt hatte.
Derweil stellte man im Kanton Graubünden fest, dass im 2017 für mehr als eine Milliarde Franken gebaut worden ist. Das sind 8.7 Prozent mehr als im Vorjahr. Die rege Bautätigkeit sei abgestützt durch den Tiefbau sowie Sondereffekte im Hochbau, teilte der Graubündnerische Baumeisterverband mit. So stieg die Produktion im Hochbau um 8,9 Prozent auf knapp 495 Millionen Franken an. Ursache sind vor allem drei öffentliche Bauprojekte: der Neubau des Kantonsspitals in Chur, das neue Gefängnis in Cazis sowie das neue kantonale Verwaltungsgebäude "Sinergia" in Chur.
Nicht ganz so Positives vermeldete der Heizungs- und Lüftungshersteller Zehnder in Sachen Umsatz: Das Unternehmen konnte ihn im 2017 um 8,1 Prozent steigern. Mit 491,1 Millionen Euro erwirtschaftete Zehnder einen Grossteil davon in Europa, wo die Umsätze um 5 Prozent wuchsen. Insbesondere in Deutschland wurde der Umsatz dank der positiven Marktentwicklung und dem Gewinn von Marktanteilen gesteigert. Ein deutliches Wachstum von über einem Viertel (26 Prozent) verzeichnete zudem das Segment China und Nordamerika. - Vom Gesamtumsatz blieben 4,0 Prozent als Betriebsgewinn (Ebit) übrig. Der Betriebsgewinn brach gegenüber dem Vorjahr um fast die Hälfte auf 23,5 Millionen Euro ein.
Gestern ist in Frauenfeld ein Gebäude an der Bahnhofstrasse der kantonalen Verwaltung geräumt worden. Der Grund: Die Eigentümerin – die Axa-Versicherung – lässt den Bau, in dem 70 Arbeitsplätze untergebracht sind, zurzeit sanieren. Dabei ist Asbest zum Vorschein gekommen. Laut dem gemeinsamen Communiqué der Axa und der Thurgauer Staatskanzlei ist haben die laufend durchgeführten Messungen gezeigt, dass bisher keine gesundheitliche Gefährdung durch Asbestfasern bestanden hat. Bei den nun anstehenden Arbeiten könne das Risiko aber nicht ausgeschlossen werden. Deshalb haben die Axa und der Kanton entschieden, dass Haus vorsorglich zu räumen. (mai / mit Material der SDA)