Corona-Pause vorbei: SBB fahren Grossbaustelle in Liestal wieder hoch
Wegen der Corona-Krise fuhren die SBB Ende März die Baustelle für den Vierspurausbau in Liestal herunter. Jetzt werden die Bauarbeiten schrittweise wieder aufgenommen.
Quelle: SBB
Arbeiten für den Vierspurausbau auf der Südseite des Bahnhofs in Liestal.
Das kontrollierte Herunterfahren der Baustelle Ende März 2020 erlaube es, die Arbeiten für den Vierspurausbau in Liestal BL ab heute Dienstag geordnet und schrittweise wieder hochzufahren, schreiben die SBB in einer Medienmitteilung. Um den Schutz der Mitarbeitenden und die Sicherheit auf den Baustellen zu gewährleisten, werden nur Arbeiten hochgefahren, bei denen das beauftragte Bauunternehmen nachweisen kann, dass es für die Arbeitsschritte die Vorgaben des Bundesamts für Gesundheit (BAG) und des Kantons einhält sowie die Verfügbarkeit von Personal und Material sicherstellen kann.
Auf Unterhaltsarbeiten konzentriert
Wegen der Corona-Krise hatten die SBB im vergangenen März beschlossen, rund 270 Baustellen für den Ausbau und die Erneuerung in der ganzen Schweiz kontrolliert herunterzufahren, darunter auch den Vierspurausbau im Baselbieter Kantonshauptort Liestal. Die SBB wollten damit nach eigenen Angaben im und neben dem Gleis die Arbeiten sicher und geordnet in einen ruhenden Zustand bringen, bevor dies durch grössere Personalausfälle und unterbrochene Lieferketten erschwert bis verunmöglicht worden wäre.
Zum anderen wollten sie bei der Instandhaltung ihre verbleibenden Ressourcen auf die Störungsbehebung sowie die betriebs- und sicherheitsrelevanten Unterhaltsarbeiten fokussieren, wie es weiter heisst. Beides habe auch dem Schutz des SBB-Personals wie auch der externen Mitarbeitenden gedient.
Die Sistierung der Arbeiten führe zu Verzögerungen, schreiben die SBB. Nach dem zweiwöchigen Unterbruch könnten nicht alle Arbeiten wie geplant ausgeführt werden. Sei es, weil zum Beispiel die 2-Meter-Abstandsregel manche Arbeiten verlangsamt oder verunmöglicht. Oder sei es, weil Baumaterial oder Mitarbeitende für bestimmte Arbeitsschritte temporär nicht verfügbar sind. Ob diese Verzögerungen im Verlauf der weiteren Bauzeit wieder aufgefangen werden können, sei noch offen.
Voraussetzung für Viertelstundentakt
Beim Vierspurausbau handelt es sich für Liestal um ein Jahrhundertprojekt. Das zusätzliche Hauptgleis soll die Kreuzungskonflikte beheben und damit die Voraussetzungen für einen Viertelstundentakt zwischen Basel und Liestal schaffen. Gleichzeitig werden die Perronanlagen und Bahnunterführungen ausgebaut.
Die Kosten belaufen sich auf rund 365 Millionen Franken. 335 Millionen Franken stammen aus dem Kredit für das Grossprojekt «Zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur» (ZEB), 30 Millionen Franken aus der Leistungsvereinbarung zwischen SBB und Bund. Nach dem ursprünglichen Terminplan sollten die Bauarbeiten in Liestal bis zum Fahrplanwechsel Ende 2025 abgeschlossen werden. (mgt)