Bundesrat erteilt Konzept für Bodenkartierung der Schweiz grünes Licht
Der Schweizer Boden soll kartiert werden. Der Bundesrat hat dem Konzept für eine landesweite Bodenkartierung grünes Licht erteilt. Bislang ist nicht systematisch erfasst worden, wo sich in der Schweiz welche Böden mit welchen Eigenschaften befinden.
Das von Bundesämtern für Umwelt (Bafu), für Raumentwicklung (ARE) und für Landwirtschaft (BLW) erarbeitete Konzept sieht vor, dass Daten zu Landwirtschafts- und Waldböden, Böden von Naturschutzgebieten sowie ungenutzten Böden erhoben werden, exklusive Permafrost- und Felsböden. Dabei geht es um den Aufbau des jeweiligen Bodens, seine Qualität und darum, für welche Nutzungen er sich eignet. Solche Informationen helfen zum Beispiel, Baukosten für Drainagen zu senken oder Dünger zu sparen.
Die Bodenkartierung soll vom Bund und von den Kantonen umgesetzt und je hälftig finanziert werden. Zunächst wollen Bund und Kantone die Kartierungsmethode testen und die für die Umsetzung der Kartierung notwendige Rechtsgrundlagen prüfen. Über die Umsetzung der Bodenkartierung soll anschliessend entschieden werden.
Holz und Lebensmittel
Gesunde Böden seien nötig für die Produktion von Holz, für die Herstellung von Lebensmitteln oder um Wasser zu filtern und zu speichern, schreibt das Bafu. Weil der Boden Kohlenstoff aufnimmt, hilft er zudem CO2 zu senken. Allerdings muss er dazu gesund und in genügender Fläche vorhanden sein.
Boden baut sich allerdings nur langsam auf: Es dauert rund hundert Jahre, bis sich einen Zentimeter funktionsfähigen Boden gebildet hat. Diesem langsamen Prozess steht ein schneller Verbrauch gegenüber. So sind laut Bafu zwischen 1985 und 2009 insgesamt 430 Quadratmeter Boden – oder die doppelte Fläche des Neuenburgersees - überbaut worden. Zudem machen dem Boden gemäss aktuellem Umweltbericht auch Schadstoffe, Erosion und Verdichtung zu schaffen. (mgt/mai)