BKW will deutlich wachsen und noch mehr verdienen
Der Berner Energiekonzern BKW will künftig stärker wachsen und den Gewinn überproportional steigern. In den kommenden fünf Jahren soll der Umsatz um die Hälfte ansteigen, der Betriebsgewinn EBIT gar um 60 Prozent.
Quelle: zvg
BKW-Hauptsitz in Bern. (Symbolbild)
Anlässlich eines Investorentags am Freitag, an dem die BKW
ausführlich über die weitere Strategie informieren will, hat sich das
Unternehmen neu langfristige Finanzziele gesetzt. Es ist der erste
Investorentag seit 15 Jahren.
Man werde den operativen Gewinn in den kommenden Jahren
substanziell erhöhen und gleichzeitig die Profitabilität steigern, teilte die
BKW im Vorfeld des Anlasses mit. Neben dem angestrebten Umsatz- und
Gewinnwachstum will das Unternehmen ausserdem einen «substanziellen» Zuwachs
beim Cashflow realisieren.
Halbe Milliarde an Investitionen
Die freien Mittel sollen in das Wachstum des Energie- und
Dienstleistungsgeschäft investiert werden. Die geplanten Investitionen von
einer halben Milliarde Franken könnten aus eigener Kraft gestemmt werden. In
den vergangenen fünf Jahren habe die BKW ihre Erträge stetig gesteigert, und
der operative Gewinn sei zwischen 2016 und 2020 trotz rekordtiefer Strompreise
um 26 Prozent auf 436 Millionen Franken gestiegen.
Nun trete die BKW in eine «noch stärkere» Wachstumsphase
ein. Während die Erträge im Energie- und Dienstleistungsgeschäft zulegen
werden, wird im Netzbereich – wie bisher – mit einem stabilen Ergebnisbeitrag
gerechnet. Diese «Mischung aus Wachstum und Robustheit» sei das Fundament für
den Erfolg.
Die Märkte Energie, Infrastruktur und Gebäude, in denen die
BKW tätig ist, würden schon jeder für sich «grosse Opportunitäten» bieten,
aber auch immer mehr zusammenwachsen. Zunehmend gefragt seien dabei nachhaltige
und ressourceneffiziente Gesamtlösungen.
Fokus auf Solaranlagen legen
Im Dienstleistungsgeschäft geht das Unternehmen von einem
Wachstum über dem Markt aus – organisch und via Akquisitionen. Einen
Schwerpunkt legt das Unternehmen unter anderem auf Marktsegmente wie Gebäude-Automation
und Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT), in die investiert
werden soll.
Im Energiegeschäft werde die BKW derweil von steigenden
Strompreisen sowie von der Elektrifizierung im Verkehrs- und Wärmebereich
profitieren. Sie wolle den Bereich Windkraft weiter ausbauen und neu auch einen
Fokus auf Photovoltaik-Anlagen legen, insbesondere in den Ländern Südeuropas.
In diesem Zusammenhang hat die BKW bereits zwei Solarparks
in Süditalien mit einer installierten Leistung von je 20 Megawatt erworben, die
ab 2023 in Betrieb gehen sollen. Ein Kooperationsvertrag mit dem Entwickler
Ibernordic sei abgeschlossen worden, womit über die nächsten vier Jahre die
Möglichkeit besteht, Solaranlagen in Italien im Umfang von insgesamt bis zu 250
Megawatt Leistung zu erwerben.
Ein weiterer Fokus liegt auf «Smart Energy» und E-Mobilität sowie in der Beratung von Grosskunden für Gesamtenergielösungen. (awp sda pb)