BIM-Kongress: Die digitale Transformation hat begonnen

Die Baubranche im Zeichen von BIM: Gestern und heute fand der zweite Schweizer BIM-Kongress in der Maag Halle Zürich statt. Die mit 1'400 Teilnehmern ausverkaufte Veranstaltung bestand aus einem Kongress für Entscheidungsträger und einem Camp mit Praxisbeispielen für Anwender. Höhepunkt war die Vergabe des “Arc Award BIM”.

Quelle: zvg

Das Team von Itten+Brechbühl AG  konnte einen "Arc-Award BIM" in Gold entgegen nehmen.

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Das mit Gold ausgezeichnete Projekt, der Hauptsitz der Scott Sports SA.

Die Digitalisierung führt zu tiefgreifenden Veränderungen in der Bauwirtschaft Die Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette sowie die Art und Weise, wie zusammen gearbeitet wird, aber auch dieRolle der Bauindustrie wandeln sich. Im Zuge dieser Entwicklung eröffnen neue Geschäftsmodelle und Technologien wie BIM (Building Information Modelling) neue Chancen.

Von der Bauwirtschaft sind rund 60'000 Unternehmen und über 500'000 Mitarbeitende direkt oder indirekt anhängig. Die Bauausgaben entsprechen zehn Prozent des Schweizer Bruttoinlandproduktes.

Kongress als neuer Treffpunkt etabliert

Nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr hat die Organisatorin, die Interessensgemeinschaft “Bauen digital Schweiz”, den Schweizer BIM Kongress weiterentwickelt. Der Anlass dauert neu zwei Tage. Die hohe Beteiligung und die positive Resonanz zeugten vom grossen Bewusstsein für das Thema, schreibt Bauen Digital Schweiz in der Medienmitteilung.

Markus Weber, Präsident von „Bauen digital Schweiz“, stellte die Prioritäten für kommendes Jahr vor. Nachdem bis heute die Verständigung zwischen allen Stakeholdern im Vordergrund gestanden sei, gehe es in der nächsten Phase um die Umsetzung. „ ‚Bauen digital Schweiz‘ wird die Bauwirtschaft mit einem digitalen Marktplatz sowie mit analogen und digitalen Anwendungshilfen unterstützen“, so Weber weiter. Zudem machte Weber auf die starke Präsenz an der Swissbau 2018 aufmerksam, wo der Verband als Hauptpartner des „Swissbau Innovation Lab“ auftritt, einer multimedialen Sonderschau zur digitalen Transformation der Bauwirtschaft.

Etablierte Prozesse neu denken

Gestern diskutierten Meinungsführer und Experten aus dem In- und Ausland über aktuelle Fragen zu den Themenblöcken „Politik & Wirtschaft“, „Unternehmen & Transformation“ sowie „Mensch & Kollaboration“. Mit dabei waren unter anderem FDP-Ständerat und Unternehmer Ruedi Noser, Mathematiker, Mathematiker und Autor Gunter Dueck sowie Roland Siegwart Professor für autonome mobile Roboter an der ETH Zürich.

Laut „Bauen Digital Schweiz“ ist „der Spirit aus dem Silicon Valley“ in der Schweiz angekommen. Erfolgreich bleibe nur, wer sein heutiges Geschäftsmodell kritisch hinterfrage und sich traue, etablierte Prozesse neu zu denken.

BIM-Projekte mitArc-Award BIM geehrt

„Die Eingaben haben unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen“, freute sich Jurypräsidentin Birgitta Schock an der Preisverleihung des diesjährigen „Arc-Award BIM“. Er ist zum zweiten Mal von derSchweizer Baudokumentationausgelobt worden. Die Eingaben dieses Jahres seien nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ ein grosser Schritt nach vorne im Vergleich zum Vorjahr, heisst es bei „Bauen digital Schweiz“.

Der Preis in Gold in der Kategorie „Kollaboration“ ging an „Itten+Brechbühl“ für das ProjektHeadquarters Scott Sports SA.Silber erhielt dasBüro- und Gewerbehaus Zürich Westvon den „EM2N Architekten“.

In der Kategorie „Innovation“ gewann dasGartenhochhaus Aglayader Zug Estates Gold.Silber erhielt das„PSW Nant de Drance“, eingereicht von AF-Consult.

Die Anwendungsmethode im Fokus

Am BIM Camp stand das Thema «open BIM» im Zentrum. Hier erfolgt der Informationsaustausch mit offenen Datenformaten und ermöglicht so eine Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten – unabhängig von der jeweiligen Software. Dabei diskutierten Architekten mit Ingenieuren, Fachplanern, Spezialisten und Nebengewerken den State-of-the-Art-Einsatz von BIM in der Praxis. Zudem führten Fachleute mit Hilfe eines neuartigen Veranstaltungsformats anhand realer Projekten direkt vor, wie sie heute arbeiten. BIM sei in der Schweizer Bauwirtschaft definitiv angekommen, so das Fazit von Markus Weber. Doch er weiss, dass dies allein nicht genügt. „Ich wünsche mir, dass die Politik die Chancen erkennt und nun rasch die richtigen Rahmenbedingungen schafft.“

Der nächste Schweizer BIM Kongress findet am Donnerstag und Freitag, 8. und 9. November 2018 im Congress Center Basel statt.(mgt/mai/nsi)