Big Brother im Biberbau
Weil die Giesse wegen der Auenrevitalisierung am Zopfen bei Kehrsatz BE trocken gelegt wird, sind die Bauten der ansässigen Biber unbewohnbar geworden. Behörden, Naturschützer und Bauunternehmen haben für die obdachlosen Nagetierfamilien zwei künstliche Biberbauten errichtet. Die Biber haben ihr neues Zuhause schon entdeckt. Und Dank einer Kamera können die Nagetiere auch beobachtet werden.
In einem gemeinsamen Projekt haben das kantonale Tiefbauamt, die Biberfachstelle des Bundes, die Firma Kästli Bau AG und die Pro Natura zwei Biber-Kunstbaue erstellt. Der Aufwand hat sich gelohnt: Schon eine Woche nach Abschluss der Bauarbeiten haben die Zopfen-Bieber einen der zwei künstlichen Baue in Beschlag genommen. Notwendig wurde die Zügel-Aktion aufgrund der grossen Auenrevitalisierung im Bereich der Gürbemündung. Zukünftig soll die Aare auf einer Breite von bis zu 300 Metern frei fliessen, was sowohl der Artenvielfalt als auch dem Hochwasserschutz zugute kommt. Doch wegen der Umgestaltung werden auch die alten Biberbaue in der Uferböschung unbewohnbar. Daher musste flussaufwärts Ersatz geschaffen werden.
Damit die herzigen Tierchen ihr neues Heim auch finden, hat Christof Angst von der Biberfachstelle im Bereich des Eingangs Äpfel als Köder ausgelegt. Bereits wenige Tage später schleppten die umtriebigen Nager Weidenäste in den Bau, um mit der Innenausstattung zu beginnen. Der Biberfachmann konnte die Wohnungseinweihung sogar mit einer Wildkamera dokumentieren. Wie Pro Natura mitteilt sind alle Projektbeteiligten glücklich, dass die Tiere ihr neues Heim akzeptiert haben. Dank einer Zugangsröhre zum neuen Bau wird es in Zukunft sogar möglich sein, die Biberfamilie per Videobild live zu beobachten. (pb/mgt)