Betonklotz oder Architekturjuwel?
Mit seinem Büchlein „Die schönsten Bauten 1960-75“ lädt der Schweizer Heimatschutz zu einer spannenden Entdeckungsreise in die jüngste Vergangenheit ein und schärft damit den Blick für besondere Bauzeugen der jüngeren Geschichte.
Quelle: Heimatschutz
Das Innere von Franz Füegs Piuskirche in Meggen LU.
Die Bandbreite der vorgestellten Bauten ist gross. Sie reicht von Ikonen wie Le Corbusiers Heidi-Weber-Haus am Zürichsee oder Franz Füegs Piuskirche im luzernischen Meggen bis hin zu weniger Bekanntem wie dem Schwimmbad von Nyon aus der Feder von Jean Serex. Insgesamt stellt das Büchlein 50 Objekte aus allen Kantonen vor. Allerdings will der Heimatschutz den reich bebilderten kleinen Band nicht als Architekturführer im engeren Sinn verstanden wissen, sondern als eine Einladung, die Vielfalt der Baukultur jener Epoche zu erleben.
Denn in den Jahren zwischen 1960 und 1975 ist ein Grossteils des Gesichts der Schweiz, wie man es heute kennt: Eine Schweiz mit Atomkraftwerken, Autobahnen, Einkaufszentren, Grosssiedlungen und ausgedehnten Einfamilienhausquartieren. Viele Fragen von damals stellen sich auch heute noch oder wieder vermehrt: Wie können wir dichter wohnen? Wie bauen wir für die Gemeinschaft? Wie kann alte Bausubstanz neu genutzt werden? Wie bauen wir günstig, rasch und mit viel Wohnwert? – Auch davon erzählen die porträtierten Bauwerke.
Parallel zur Publikation hat der Heimatschutz überigens eine Website aufgeschaltet: schonestebauten.heimatschutz.ch. Hier kann man über die Zeit zwischen 1960 und 1975 informieren und findet eine interaktive Karte mit jenen Bauten, die der Heimatschutz als besonders sehenswert erachtet. (mai)
„Die schönsten Bauten 1960-75“, 120 Seiten, Format A6, zweisprachig D/F, Preis: 16 Franken, ISBN: 978-3-9523994-4-6