Bern: 102 günstige Wohnungen geplant
Am Standort der ehemaligen Krankenpflegeschule Engeried in der Stadt Bern soll ein neuer Quartierteil mit kostengünstigen Wohnungen und Gemeinschaftsnutzungen entstehen. Das Siegerprojekt «milet» stammt vom Berner Büro B Architekten und sieht vier Gebäude vor.
Quelle: Visualisierung zvg
So sieht das Siegerprojekt «milan» aus.
Nachdem 2011 die Krankenpflegeschule Engeried an der Reichenbachstrasse 118 aufgelöst worden war, schwebte der Stadtregierung eine Wohnüberbauung vor. Sie schrieb im November 2016 einen Projektwettbewerb für Generalplanerteams im offenen Verfahren aus. Nun steht das Siegerprojekt fest, wie es in einer Mitteilung heisst: Es trägt den Namen «milet» und wurde vom Büro B Architekten aus Bern eingereicht. Als Bauherrin fungiert die Stadt respektive der Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik. Dieser umfasst die städtischen Immobilien im Finanzvermögen und ist ein gemeindeeigenes Unternehmen mit Sonderrechnung.
Der Vorschlag sieht vier Bauten vor, die um eine gemeinsame Mitte angeordnet sind und sich an der rechtwinkligen Struktur des bestehenden Quartiers orientieren. Nebst Gewerbe- und Gemeinschaftsflächen sollen hier 102 Wohnungen, eine Bibliothek, eine Basisstufenklasse sowie eine Tagesschule untergebracht werden. Die Wohnungen werden zur Kostenmiete vermietet, ausserdem werden laut Communiqué mindestens 20 Prozent als kostengünstige Wohnungen mit niedrigem Ausbaustandard realisiert. Für die Überbauung, die 2022 fertiggestellt sein soll, ist eine Änderung des Zonenplans notwendig. Die Stimmbürger gaben hierzu bereits letzten September grünes Licht.
Die Jury fand zum Siegerprojekt sowohl lobende als auch tadelnde Worte. Das Wohnumfeld sei gut gegliedert und habe das Potenzial, Aufenthaltsorte für alle Generationen zu bieten. «Generell lassen die Freiräume eine hohe Nutzungsqualität und Aneigenbarkeit erwarten», heisst es im Bericht. Ausserdem lobte sie die «sorgfältig gestalteten» Wohnungsgrundrisse sowie das gewählte Material aus Betonelementen und Faserzementtafeln. Dadurch entstehe ein stimmiges Gesamtensemble.
Als weniger gut schätzt die Jury die «geringe Wohnungsvielfalt» ein. Sie verweise auf einen Nachteil der gewählten einheitlichen Typologie: Unabhängig der Situierung und Ausrichtung werde ausschliesslich ein Durchwohnen angeboten. Ausserdem bezeichnet sie die vorgeschlagenen Clusterwohnungen als «wenig innovativ». (mt/pd)