08:33 BAUBRANCHE

Begrünung: Zürcher Stadtrat will keine «blühenden Baustellen»

Teaserbild-Quelle: Congerdesign, Pixabay-Lizenz

Baustellen zu begrünen, hält der Zürcher Stadtrat für eine schlechte Idee. Das Aufstellen von Pflanzentöpfen sei ein zu grosser Aufwand und könne die Sicherheit gefährden. Jugendliche hatten sich in einem Jugendvorstoss «blühende Baustellen» gewünscht.

Begonien (Symbolbild)

Quelle: Congerdesign, Pixabay-Lizenz

Das Aufstellen von Pflanzentöpfen ist laut Zürcher Stadtrat ein zu grosser Aufwand. (Symbolbild)

Eine Baustelle, wie sie sich die Jugendlichen der Stadt Zürich wünschen, ist von aussen gar nicht mehr als Baustelle erkennbar. Stattdessen sollen Efeu oder Glyzinien am Gerüst sowie Lianen von den Leitungen hängen und Gebüsch als Sichtschutz dienen.

An der ersten städtischen Jugendkonferenz, die im Winter stattfand, formulierten sie deshalb ihren Wunsch nach «blühenden Baustellen». Ihnen sei aufgefallen, dass es in Zürich «extrem viele» Baustellen gebe. Diese bleiben dazu «oft super lange an einem Ort».

Da wäre es doch möglich, ein zentrales «Pflanzenlager» einzurichten, von wo aus mobiles Grün auf die Baustellen verteilt würde, heisst es im Jugendvorstoss.

Pflanzentöpfe versperren Sicht für Verkehr

Der Zürcher Stadtrat befasste sich mit dem Wunsch – und erteilte ihm kürzlich eine Absage. Die «blühenden Baustellen» könnten aus mehreren Gründen nicht sinnvoll umgesetzt werden.

Der Platz auf städtischen Baustellen sei ohnehin schon beschränkt. Die Fläche werde so gering wie möglich gehalten, damit die Bevölkerung nicht zu sehr beeinträchtigt werde. Platz für Pflanzenmodule bleibt da gemäss Stadtrat nicht.

Zudem könnten Pflanzenmodule die Verkehrssicherheit gefährden, weil sie die Sicht versperrten. Auch vom Aufwand her winkt der Stadtrat ab: Die Module müssten aufgestellt, bei fortschreitender Baustelle immer wieder verschoben und zudem regelmässig gegossen werden.

Alle zwei Tage giessen mit Wassertank-Fahrzeugen

Das Giessen würde wohl von Fahrzeugen mit Wassertanks erledigt, die dann im Sommer alle zwei Tage quer durch die Stadt kurven müssten. Es sei deshalb fraglich, ob «blühende Baustellen» eine positive Auswirkung auf die CO2-Bilanz hätten. Nach dem Stadtrat wird sich auch das Parlament noch mit dem Jugendvorstoss befassen.

Rund 100 Jugendliche hatten an der ersten städtischen Jugendkonferenz vom 24. November 2023 teilgenommen. Dabei formulierten sie sieben Jugendvorstösse, die sie dem Gemeinderat und Stadtrat vorlegen wollen.

Bei den anderen Vorstössen geht es um günstigere ÖV-Tickets für Jugendliche, offene Turnhallen und eine Meldestelle für Diskriminierungsfälle. (sda/pb)

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

KFN Kalkfabrik Netstal AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Baublatt Analyse

analyse

Neue Quartalsanalyse der Schweizer Baubranche

Die schweizweite Bauaktivität auf den Punkt zusammengefasst und visuell prägnant aufbereitet. Erfahren Sie anhand der Entwicklung der Baugesuche nach Region und Gebäudekategorie, wo vermehrt mit Aufträgen zu rechnen ist.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.