08:29 BAUBRANCHE

Bauwirtschaft Basel und Solothurn: Wohn- und Tiefbau stützen Konjunktur

Geschrieben von: Stefan Gyr (stg)
Teaserbild-Quelle: Kanton Basel-Stadt, Sabine Schneeberger

Das regionale Baugewerbe kann trotz Covid-19 zuversichtlich in die Zukunft blicken. Das Volumen der Hochbaugesuche wuchs nach dem letztjährigen Einbruch wieder um 7,3 Prozent. Stark zugelegt hat der Wohnbau. Im ersten Semester dieses Jahres wuchsen die Umsätze vor allem im Tiefbau.

Baloise-Park Basel

Quelle: Kanton Basel-Stadt, Sabine Schneeberger

Nur wenige Schritte vom Bahnhof Basel SBB entfernt entsteht der Baloise-Park. Das Versicherungsunternehmen investiert 300 Millionen Franken in die neue Überbauung.

Die Corona-Krise konnte der Bauwirtschaft in den Kantonen Basel-Stadt, Baselland und Solothurn wenig anhaben. Im Vergleich mit der Vorjahresperiode ist die geplante Hochbausumme zwischen dem 1. November 2019 und dem 31. Oktober 2020 um 235,6 Millionen oder 7,3 % auf 3,4 Milliarden gestiegen. Der Wohnbau ist nach den letztjährigen Einbussen wiedererstarkt und hat die rückläufige Entwicklung in einigen anderen Bereichen wettgemacht. Er hat insgesamt um 418,7 Millionen oder 18,9 % zugelegt.

Die baukonjunkturellen Aussichten für die nächsten zwei Jahre haben sich somit wieder aufgehellt. Das zeigen die Zahlen zu den Baugesuchen in den drei Kantonen, die die Baublatt-Herausgeberin Docu Media Schweiz GmbH in den vergangenen zwölf Monaten ermittelt hat (blaugraue Grafiken).

Basel-Stadt mit starkem Zuwachs

Gegenüber der Vorjahresperiode erhöhte sich die geplante Hochbausumme in Basel-Stadt von 575,7 auf 953,3 Millionen (+65,65 %). Im Kanton Solothurn wuchs sie von 1,21 auf 1,23 Milliarden (+1,7 %), während sie im Baselbiet von 1,42 auf 1,26 Milliarden (-11,5 %) sank. In Basel-Stadt schnellte vor allem das Volumen der eingereichten Baugesuche für Mehrfamilienhäuser in die Höhe: Es stieg von 332,6 auf 714,2 Millionen (+114,7 %). Damit erreichte es den höchsten Wert der vergangenen fünf Jahre.

Der grösste Brocken war die Westfeld-Überbauung, die mit 180 Millionen zu Buche schlug. Bereits 2018 und 2019 waren am Rheinknie so viele neue Wohnungen gebaut worden wie seit 1981 nicht mehr. Damit folgte das Wohnungsangebot mit etwas Verzögerung der Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung des vergangenen Jahrzehnts.

Die Investitionen in Einfamilienhäuser verharren im Stadtkanton seit jeher auf einem vergleichsweise bescheidenen Niveau. Die geplante Bausumme wuchs im Vergleich zum Vorjahr von 35,7 auf 39,9 Millionen (+11,8 %) und überstieg damit das 5-Jahres-Mittel um 12,7 %. Der Industriebau verzeichnete einen Rückgang von 26,2 auf 15,6 Millionen (-40,5 %), doch er übertraf den vor zwei Jahren erreichten Tiefstand von 13,2 Millionen. Das Volumen im Bürobau nahm leicht von 49,4 auf 50,2 Millionen (+1,6 %) zu.

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Ehemaliger Redaktor Baublatt

Stefan Gyr war von April 2015 bis April 2022 als Redaktor für das Baublatt tätig. Seine Spezialgebiete waren politische, rechtliche und gesellschaftliche Fragen sowie Themen der Raumentwicklung.

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