14:10 BAUBRANCHE

Bauregion Zentralschweiz: Starker Franken durchkreuzt Strategie

Teaserbild-Quelle: Gemeinfrei

Die Bauregion Zentralschweiz blickt in ganze sechs Bauregionen: Nämlich Luzern, Schwyz, Zug, Uri, Nidwalden und Obwalden. In Luzern durchkreuzt der starke Franken die Strategie, in Schwyz sind die Steuern Fluch und Segen zugleich und im Gebirgskanton Uri gewinnt währenddessen die Wirtschaft an Fahrt.

Zentralschweiz.

Quelle: Gemeinfrei

Zentralschweiz.

Luzern:

Luzern ist schön. Eine Million Gäste aus aller Welt besuchten 2015 die reizvolle mittelalterliche Stadt am Vierwaldstättersee und blieben durchschnittlich fast zwei Tage lang.«Luzern ist nicht nur die erfolgreichste Schweizer Destination, sondern belegt im internationalen Ranking einen hervorragenden zweiten Platz», bewertete die BAK Basel Economics AG in ihrem «Tourismus Benchmarking».

Schwyz:

Vor wenigen Jahrzehnten war der Kanton Schwyz das Armenhaus des Landes. Dank einer konsequenten Tiefsteuerstrategie hat er sich aber zu einem der reichsten und wachstumsstärksten Kantone gemausert und häufte ein Eigenkapital von mehreren Hundert Millionen Franken an. Um dieses wieder der Wirtschaft zuzuführen, investierte er kräftig. Doch inzwischen hat sich das Blatt gewendet. Steigende Ausgaben, auf die der Kanton keinen Einfluss hat – etwa die stetig höher werdenden Beiträge in den nationalen Finanzausgleich (siehe «Finanzausgleich bleibt ein Politikum», Seite 23) oder der ab diesem Jahr neu fällige Beitrag an die Finanzierung und den Ausbau der Bahninfrastruktur (Fabi) –, reissen Jahr für Jahr ein grösseres Loch in den Geldbeutel. Für das laufende Jahr wird mit einem Defizit von 53,7 Millionen Franken gerechnet.
Für 2017, 2018 und 2019 soll das Minus 78,5, 77,4 und 100,7 Millionen betragen.

Zug:

Die Zuger Wirtschaft wächst im Vergleich zur Schweizer Wirtschaft überdurchschnittlich. Das zeigt die Auswertung der Unternehmensstruktur 2012 des Bundesamts für Statistik. 77,5 Prozent der Einwohner gehen einer Beschäftigung nach (Schweiz: 74,5 Prozent). Der Kanton ist also sehr produktiv, sowohl imIndustrie- und Gewerbe- als auch im Dienstleistungssektor.

Uri:

Uri gibt die rote Laterne an den Kanton Jura ab. «Das hätten wir vor fünf Jahren nicht zu denken gewagt», freute sich der Urner Finanzdirektor Josef Dittli, als er das Kantons-
budget 2016 präsentierte. «Der Neue Finanzausgleich wirkt in Uri positiv.» Das Ziel sei nun, den zweitletzten Platz beim Pro-Kopf-Beitrag an den NFA zu überwinden, sagte der inzwischen abgetretene Finanzdirektor gemäss der Neuen Urner Zeitung. Sofern der Kurs gehalten werden könne, überhole Uri die Kantone Wallis und Glarus.

Obwalden:

Die Angst vor einer wirtschaftlichen Stagnation sitzt den Obwaldnern seit langem tief im Nacken. 2008 wagte der Kanton deshalb die Flucht nach vorne und führte die Flat Rate Tax ein. So wollte sich Obwalden ein Fundament für Wachstum legen. Dieses Steuermodell mit nur schwach proportionalen Tarifen für mittlere und hohe Einkommen löste national eine Welle der Empörung aus. Umso mehr die Regierung zuerst sogar versucht hatte, einen degressiven Steuertarif zu installieren. Ein Steuerparadies zu schaffen, hatte oberste Priorität – diese Strategie sollte die Wirtschaft ankurbeln und Vermögende in die Gegend zwischen dem Lopper und dem Brünig locken.

Nidwalden:

Im erfolgsverwöhnten Kanton Nidwalden läuft der Wirtschaftsmotor nur auf halben Touren. Nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses im Januar 2015 hat die Konjunktur deutlich an Schwung verloren. 2013 hingegen wuchs das Bruttoinlandprodukt gemäss den verifizierten Zahlen des Bundesamtes für Statistik um 3,1 Prozent, während die Schweiz sich mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 1,8 Prozent begnügen musste. (Urs Rüttimann)

Den ausführlichen Bericht lesen Sie im Baublatt Nr. 38 vom 23. September 2016 und Nr. 39 vom 30. September 2016

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