Bauregion Aargau: Die Finanzen bleiben das Sorgenkind
Zwar hat sich der Aargau wirtschaftlich erholt und kann eine Reihe grosser Bauprojekte vorweisen, doch das Budget birgt noch immer ein strukturelles Defizit. Die Ausgleichszahlungen aus Bern steigen weiter.
Die Baubrauche hat mehrheitlich Freude am Kanton Aargau, trotz eher düsterer Wirtschaftszahlen. Anstehende Grossprojekte werden vorangetriebenn, so steht zum Beispiel die Planung fürs neue Kantonsspital Aarau vor dem Abschluss. Im April fallen die letzten Entscheide für das 600-Millionen-Projekt, worin die Rückbauten nicht inbegriffen sind. Beim Kantonsspital Baden fand im Herbst der Spatenstich für den 450 Millionen Franken teuren Neubau statt, der das 40 Jahre alte Krankenhaus ersetzen und die Bettenzahl von 370 auf 400 erhöht. Bemerkenswert ist dabei, dass gegen die Baubewilligung keine Einsprache einging, sodass das neue Spital wie geplant 2022 in Betrieb gehen kann. Auch bei anderen Bauprojekte geht es voran, wobei vor allem die Kantonshauptstadt Aarau zu einer grossen Baustelle wird. Im Telli-Quartier entsteht ein neuer Gewerbekomplex, und das Gebiet wird eine Fernwärmeleitung zur Energiezentrale Torfeld erhalten. In der Bleichematte wächst das neue Swissgrid-Gebäude in die Höhe. Und auch beim Bahnhof wird fleissig weiter gebaut. «Aarau wird aufgerissen wie noch nie» konstatiert deshalb die Zeitung «Schweiz am Wochenende».
Acht Millionen für die Fische
Im Mai beginnen nach jahrelangen Vorprojekten die Arbeiten für die neue Aarebrücke «Pont Neuf», welche die 65 Jahre alte Kettenbrücke ersetzt. Komplett neu gebaut wird für 100 Millionen Franken das Aarekraftwerk in Aarau, das 2024 in Betrieb gehen soll, dessen Realisierung aber durch Einsprachen von Umweltverbänden lange blockiert war. Zum Schutz der Fische wird man nun über 8 Millionen Franken aufwenden. Die Leistung des Kraftwerks soll nach dem Neubau von 17,3 auf 27,9 Megawatt steigen, die Jahresproduktion von 107 auf 127 Gigawattstunden.
Weniger gut sieht es für das neue Aarauer Fussballstadion Torfeld aus. Gegen das Bauprojekt, das neben der Fussballarena vier Hochhäuser umfasst, gingen nicht weniger als 53 Einsprachen ein, sodass am Ende das Volk über das Vorhaben wird entscheiden müssen. Die entsprechende Abstimmung ist nach aktuellem Stand auf November angesetzt.