Baujahr 2017 war solide, 2018 wird eine Herausforderung
Die Umsätze im Bauhauptgewerbe sind im vierten Quartal 2017 um vier Prozent gestiegen. Auch über das gesamte Baujahr 2017 betrachtet resultiert ein Plus von 4 Prozent. Das geht aus der neusten Quartalsstatistik des Schweizerischen Baumeisterverbands hervor. Für das Baujahr 2018 wird ein anspruchsvolles Umfeld prognostiziert.
Quelle: stux, pixabay, gemeinfrei
Baustelle im Winter, Symbolbild
«Moderates Wachstum»: Damit beschreibt der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) das vergangene Baujahr. Laut einer Mitteilung hat das Bauhauptgewerbe einen Umsatz von 20,8 Milliarden Franken erzielt. Das sind 4,1 Prozent als im Vorjahr. Der Hochbau trage dabei etwas mehr zum Wachstum bei als der Tiefbau, heisst es. Das trockene und damit baufreundliche vierte Quartal 2017 habe die Baukonjunktur wesentlich begünstigt.
Risiken ortet der SBV vor allem beim Wohnungsbau. Denn seit einigen Jahren werden bekanntlich mehr Wohnungen gebaut als nachgefragt werden, was eine Steigung der Leerstände zur Folge hat. «Irgendwann wird die Wohnbautätigkeit schrumpfen. Je länger die Korrektur auf sich warten lässt, desto deutlicher dürfte sie ausfallen», schreibt der Verband. Auch wenn Investoren in Immobilien zurzeit noch eine attraktive Alternative zu Finanzanlagen mit vergleichbaren Sicherheiten betrachten: Angesichts der vermehrten Leerstände werden sie vorsichtiger. So lagen denn auch die Auftragseingänge der Baufirmen im Wohnungsbau im vierten Quartal 2017 deutlich unter dem Vorjahresniveau. Der SBV geht deshalb davon aus, dass die Umsätze in diesem Segment bereits im laufenden Jahr etwas zurückgehen werden.
Überhaupt werde das Baujahr 2018 sehr anspruchsvoll: «Das sehr hohe Lohnniveau, die in den letzten Jahren gestiegenen Lohnnebenkosten, der intensive Preiswettbewerb sowie die unsicheren Marktaussichten stellen die Bauunternehmen vor etliche Herausforderungen», heisst es. Die Branche werde alles daran setzen müssen, durch wettbewerbsfähige Kostenstrukturen möglichst viele Arbeitsplätze erhalten zu können. Und sie müsse flexibel sein, denn sowohl private wie auch öffentliche Bauherren würden ihre Aufträge immer kurzfristiger vergeben. Das ist auch der Grund, weshalb sich der SBV bei den anstehenden Verhandlungen über einen neuen Landesmantelvertrag für eine «moderne Regelung betreffend Arbeitszeiten» einsetzen will. (pd/mt)