Bauindex: Konjunktur zeigt sich robust
Im dritten Quartal 2017 steigt der Bauindex des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV) und der Credit Suisse um sieben Punkte auf 147 Punkte. Gerechnet wird mit einer Fortsetzung des Hochs, die Umsätze des Vorjahres dürften gehalten werden.
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Krane, Symbolbild.
Nach dem Schweizerischen Baumeisterverband (SBV) und der Credit Suisse liegen die erwarteten, saisonbereinigten Umsätze des Bauhauptgewerbes 4.8% über dem Niveau des vorgängigen Quartals. Dieser Anstieg wird hauptsächlich auf den Tief- (+7.8%) und den Wirtschaftsbau (+5.2%) zurückgeführt, wie in einer Mitteilung zu lesen ist. «Damit profitieren sämtliche Segmente des Bauhauptgewerbes von einer robusten Konjunktur mit Umsätzen im Rekordbereich», heisst es. Die Umsätze des Vorjahres dürften gehalten oder leicht übertroffen werden, zeichne sich für die zweite Jahreshälfte doch insgesamt eine Fortsetzung des Hochs ab. Dagegen wird insbesondere im Wohnungs- und Wirtschaftsbau weiterhin auf Halde gebaut. Geschätzt wird daher, dass die Anzahl leerstehender Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr um rund 5000 gestiegen ist. Weiter besteht die Schwierigkeit für Hochbauunternehmen derzeit darin, die gute Baukonjunktur zu nutzen und dabei gleichzeitig die Investitionen in kostensparende und effizienzsteigernde Methoden und Technologien nicht zu vergessen, schreiben der SBV und die Credit Suisse.
Hochbauindex gestiegen
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Hochbauindex um 1.9 % gestiegen, liegt aber mit 121 Punkten leicht unter dem Vorjahresquartal (-1.2%). Eine «Stagnation auf hohem Niveau» wird im 3. Quartal saison- und arbeitstagbereinigt beim Wohnungsbau (-0.4%) erwartet. Dagegen zeige sich der Wirtschaftsbau dynamisch mit 5.2% Steigerung gegenüber dem Vorjahr.
Baufirmen vermelden zudem für den Wirtschaftsbau steigenden Arbeitsvorrat. Das projektierte Investitionsvolumen für Büroflächen liegt 13% über dem Vorjahr. Der zinsbedingte Anlagenotstand lenke vor allem viel Kapital in den Wohnungsmarkt, was auch bei den Geschäftsliegenschaften zu spüren sei. «Hinzu kommen Grossprojekte für den Eigenbedarf, wie etwa der jüngst baubewilligte Roche-Turm 2 in Basel», heisst es.
Hohe Volatilität im Tiefbau
Zu einer hohen Volatilität im Verlauf des Tiefbauindex tragen Zugänge und Fertigstellungen von Grossaufträgen bei. Die saisonbereinigten Tiefbauumsätze vom 3. Quartal 2017 dürften nach der Mitteilung um 7.8% zulegen. Durch die Auftragsbestände und –eingänge lasse sich zudem in den kommenden Quartalen auf ein «hohes Niveau volatilen Verlaufs» schliessen. In Form von Aufträgen im Bereich von Erschliessungsbauten profitiere der Tiefbau von der soliden Hochbaukonjunktur. In der Schweiz bestehe daneben langfristig Investitionsbedarf bei der Infrastruktur – dies dürfte dem Tiefbau ein hohes Umsatzniveau zusichern.
Leicht rückläufige Baupreise
Mit -0.8% seien die Baupreise im Vorjahresvergleich leicht rückläufig. Damit sind sie zudem insgesamt gleich hoch wie vor sechs Jahren. Die Abweichungen zwischen realer und nominaler Indexentwicklung seien aufgrund der geringen Preisbewegungen aktuell sehr klein. Für die nächsten 12 Monate rechnen der SBV und die Credit Suisse mit stabilen Baupreisen – die Nachfrage ist wieder etwas gestiegen. «Die Weltmarktpreise einiger wichtiger Basismaterialien haben sich zudem positiv entwickelt, während der Franken etwas an Boden verloren hat.» (pd/pb)