Bauforum 2019: Baukader goes digital
Das Aufbrechen traditioneller Strukturen, die digitale Baustelle, BIM im Umbau und Vermessungs-Drohnen sind die Themen des Bauforums 2019 an der Baumaschinen-Messe in der Luzerner Allmend. Ein Überblick.
Quelle: zvg
Bauforum an der Baumag, Symbolbild.
Das Bauforum hat sich im Rahmen der Baumag Luzern etabliert. 2019 widmet sich der gut besuchte Event dem grossen Thema der Branche, der Digitalisierung. War diese anfangs vor allem für die Architekten und Planer ein Thema, erreicht BIM immer mehr auch den Alltag auf der Baustelle. Mit mehreren Anspekten dieser Entwicklung befassen sich dieses Jahr die Expertenreferate des Forums, das von Baukader Schweiz und Docu Media organisiert wird.
Den Anfang macht die Baustelle «Suurstoffi» in Rotkreuz: Auf dem Areal beim Bahnhof, das bereits eine Reihe beispielhafter Bauprojekte aufweist, entsteht auf dem Baufeld 1 ein Komplex mit drei Gebäuden, inklusive «Abro», dem höchsten Holzhochhaus der Schweiz.
Die Architektin Birgitta Schock berichtet über die Schwierigkeiten, die wegen dem knappen Stellplatz und der stark eingeschränkten Zufahrt zu bewältigen sind. Das Architekturbüro Schockguyan GmbH hat im Projekt alle Infos über Modelle koordiniert und danach die Logistik bis hin zur Baustelle auf dieser Basis abgewickelt. «Die Zusammenarbeit von BIM, Lean Construction und Logistik ist hier ein Muss.»
Jennifer Zeltner vom Bauherrn Zug Estates berichtet, wie man bei diesem Projekt versucht, traditionelle Denkstruktur auf dem Bau aufzubrechen und vorgefertige Prozesse zu etablieren. «Wir haben durch digitale Mittel die Kosten reduziert und die Termine effizient gesteuert. Dadurch kam eine bessere Wirtschaftlichkeit ins Projekt.» Basis hierfür sei eine «openBIM»-Datenbank als gemeinsame Projektsprache.
Wie bei Zug Estates beginnt bei der Erne AG die Digitalisierung lange bevor es auf die Baustelle geht. Das bedingt eine höhere Planungstiefe, wie Thomas Wehrle vom Holzbauer ausführt, was indes auch Chancen bietet. «Das Vorgehen ermöglicht eine optimale Vorfertigung von Elementen für einen hoch digitalisierten Bauablauf.»
Auch beim Umbau kann moderne Technik für mehr Effizienz sorgen: Andreas Riesen und ThomasBeeler von der Vanoli AG schildern den Umbaueiner 120 Meter langen, unter Denkmalschutz stehenden Werkhalle, wobei 3D-Technik zum Einsatz kam. So wurde über Fixpunkte der digitale Projektplan millimetergenau eingepasst, und der Polier konnte die nötigen Einmass- und Überwachungsmessungen mittels Totalstation ausführen.
Eine Vermessungstechnik, die aus der Zukunft zu kommen scheint, stellt Clemens Kälin von der Sitech Schweiz AG vor: die Vermessung per Drohne, welche die punktgenaue Aufnahme grösserer Areale aus der Vogelperspektive ermöglicht. «Ihr Einsatz bietet im Umfeld von Baumassnahmen grosses Potenzial, von der digitalen Erfassung des Urgeländes über die regelmässige Dokumentation von Zwischenzuständen bis hin zur Messung des Baufortschritts sowie der abrechenbaren Mengen.» Neueste Entwicklungen ermöglichen auch dem Vermessungslaien, die Drohnenvermessung für ihre Zwecke zu nutzen. Die Technologie misst zudem mit der nötigen Genauigkeit, um kritische Aspekte einfach und sicher abzubilden. (mgt/bk)
Standort: Halle 1, 2. OG