Basels alter Botanischer Garten öffnet die Pforten wieder
Es grünt und blüht auf Basels Rheinterrassen: Nachdem der alte botanische Garten der Universität Basel über die Jahre verwildeterte und schliesslich aus Sicherheitsgründen gesperrt werden musste, ist er nun instandgesetzt worden. Am Montag öffnet er seine Pforten für Pflanzenfreunde und Erholungssuchende wieder.
Der alte botanische Garten der Universität Basel gedeiht wieder. Für den Lehrstuhl für Botanik und Anatomie vom Botaniker Caspar Bauhin um 1589 gegründet, ist er der erste botanische Garten der Schweiz. Zudem gilt er als eine der ersten Anlagen dieser Art nördlich der Alpen. Seine rund 430jährige Geschichte ist bewegt: Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Garten immer wieder verlegt. Schliesslich verwilderten die Beete auf dem Rheinterrassen. Mauern, Brüstungen und Treppen wurden immer baufälliger, bis der Garten aus Sicherheitsgründen für die Öffentlichkeit gesperrt werden musste.
Dass er seit Neustem wieder grünt und ab Montag vor allem auch zum Verweilen einlädt, verdanken die Basler dem Gärtnermeister Karl Schlecht. Er hat die Instandsetzung der Anlage ermöglicht, indem er sein Vermögen der Stadt mit der Auflage vermachte, dieses für ein „grünes Basel“ einzusetzen. Stadtgärtnerei und Erbengemeinschaft entschieden sich, mit dem Nachlass die verwilderte Brache zu sanieren.
In einem ersten Schritt erstellte der Zürcher Gartendenkmalpflege-Experte Johannes Stoffler ein Gutachten zur Gartensubstanz und zur historischen Faktenlage. Auf dieser Basis entstand das Planungskonzept der Landschaftsarchitekten Stauffer Rösch aus Basel, das sich am ursprünglichen „Hortus Medicus“ orientiert. Schliesslich studierten Bauhin und seine Nachfolger hier nicht nur Pflanzen sondern nutzten ihn auch für die Herstellung von Heilmitteln. Die neuen Pavillons stammen aus der Feder des Basler Architekturbüros Florian Rauch. (mai)