BAK Economics senkt wegen Ukrainekrieg BIP-Prognose
Seine Prognose für das Schweizer BIP-Wachstum hat BAK Economics wegen des Kriegs in der Ukraine stark nach unten korrigiert: Fürs laufende Jahr gehen seine Experten noch von einem BIP-Wachstum von 2,6 Prozent statt 3,2 Prozent aus. Für das um Sportevents bereinigte BIP lautet die Prognose nun 2,3 nach 3,1 Prozent.
Grund für die Anpassung ist der Ukraine-Krieg. Laut BAK Economics sorgten an erster Stelle die massiven Preissteigerungen bei Energieträgern infolge des Krieges für Kaufkraftverluste. Die Experten davon aus, dass die Schweizer Inflationsrate im Jahresdurchschnitt 2022 bei 2,1 Prozent liegen wird. Zusammen mit den starken Unsicherheiten bezüglich des Fortgangs der geopolitischen Entwicklung werde dies die Erholung der privaten Konsumausgaben bremsen.
Die aktuelle Situation hat den Schweizer Franken in seiner Rolle als «Save Haven» deutlich aufgewertet. Den erstarkten Franken sehen die Ökonomen ambivalent: Auf der einen Seite dämpfe dieser die importierte Inflation, sodass die Kaufkraftverluste bei Konsumgütern und Vorleistungen geringer ausfielen als in vielen anderen Ländern. Auf der anderen Seite leide die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Exporteure. BAK Economics rechnet beim beim Euro-Schweizerfranken-Kurs im Jahresdurschnitt mit Werten nahe der Parität.
Nachholeffekte der Corona-Pandemie wirken weiterhin
Dennoch: Auch wenn BAK Economics die Prognose deutlich revidiert hat, bleibt der Wachstumsausblick laut dessen Experten für das laufende Jahr insgesamt überdurchschnittlich. Die Nachholeffekte zur Corona-Pandemie wirkten weiterhin kräftig.Es gibt aber auch weiterhin grosse negative Risiken: Die Gefahr einer weiteren Fortsetzung der Eskalationsspirale sei real, was auch deutlich stärkere wirtschaftliche Beeinträchtigung mit sich brächte, schreibt das Prognoseinstitut in seiner Medienmittei
Und auch für 2023 hat BAK Economics die Prognosen gesenkt, wenn auch nur leicht: Diese lauten nun auf 1,4 Prozent und bereinigt um Sportgrossanlässe auf 1,7 Prozent. (sda/mai)