13:40 BAUBRANCHE

Bahntechnik zwischen Bodio und Faido

Zwischen Bodio und Faido, beim Südportal des Gotthard-Basistunnels, hat der Einbau der Bahntechnik in der Weströhre begonnen. Bis 2012 soll das erste, rund 16 Kilometer lange Teilstück mit den bahntechnischen Installationen versehen sein.

Bei den Installationen geht es etwa um Fahrbahn, Fahrdraht, Stromversorgung, Telekommunikations- und Sicherungsanlagen. Zwar ist diese 16 Kilometer lange, voll ausgerüstete Strecke nur ein Bruchteil der Gesamtinstallationen. Aber auf dieser Länge wird ab 2013 das komplexe Zusammenspiel aller bahntechnischen Systeme des Basistunnels ausgiebig getestet, mit Geschwindigkeiten von bis zu 230 Stundenkilometern. Logistische Basis für den bahntechnischen Einbau dieses Tunnelabschnittes ist der Installationsplatz Süd in Biasca, auf einer Fläche von 70'000 Quadratmetern. In diesem Zusammenhang wird bereits auch die 4,5 km lange "Offene Strecke Biasca Süd" zwischen dem Installationsplatz und dem Tunnelportal in Bodio eingerichtet.

Ab Herbst 2011 beginnt der Einbau im Norden

Dafür wird in Rynächt bei Erstfeld ein analoger Installationsplatz aufgebaut wie in Biasca. Zuerst wird der Teilabschnitt Erstfeld-Amsteg-Sedrun Ost mit der Bahntechnik ausgerüstet. Die ersten bahntechnischen Einbauten in den Gotthard-Basistunnel erfolgen somit parallel zur Fertigstellung des Rohbaus in anderen Tunnelabschnitten.

Nur zwei leistungsfähige Zugänge

Der Einbau und die Inbetriebsetzung dauern insgesamt acht Jahre. Als leistungsfähige Zugänge – auch zum Einbringen von Material – stehen nur die beiden Portale zur Verfügung. „Die noch nie dagewesene Tunnellänge von 57 km und die engen Platzverhältnisse beschränken die Zufahrt für Pneufahrzeuge und stellen eine grosse Herausforderungen dar“, sagt Oliver Bratschi, Leiter Bahntechnik bei der Bauherrin AlpTransit Gotthard AG. Fast alle Transporte werden deshalb auf der Schiene geleistet, ab den beiden grossen Installationsplätzen im Norden und Süden.

600 Personen im Dreischichtbetrieb

Zu Spitzenzeiten werden sogar über 700 Personen mit dem Einbau der Bahntechnik beschäftigt sein. Die Komplexität ist hoch, eine detaillierte Abstimmung mit allen Beteiligten ist unabdingbar. „Über 1000 technische Nahtstellen sind aufeinander abzustimmen, damit im Gotthard-Basistunnel reibungsloser Bahnverkehr ermöglicht wird“, sagt Rolf Brunner, Vorsitzender der Baukommission von Transtec Gotthard.

Inbetriebnahme ein Jahr früher?

Eine interne Prüfung der geplanten Abläufe und Puffer hat ergeben, dass sich die noch verbleibenden Bau- und Installationsarbeiten allenfalls um ein Jahr verkürzen liessen. Allerdings wäre eine Straffung wohl auch mit Mehrkosten verbunden. Ein solches Vorhaben stösst aber bei der Neat-Aufsichtsdelegation der eidgenössischen Räte und wohl auch bei der SBB auf wenig Begeisterung. Dies berichtete die „Neue Zürcher Zeitung“ vor kurzem. Immerhin ist heute noch nicht klar, ob der Betrieb der neuen Alpentransversale überhaupt den Unterhalt vollumfänglich zu decken vermag. (mai/mgt)


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