Bahnhof Wankdorf in Bern wird für 100 Millionen ausgebaut
Die SBB und die Stadt Bern wollen ab kommendem Jahr für 107 Millionen Franken den Bahnhof Wankdorf weiterentwickeln. Die Personenüberführung mit ihren steilen Treppen soll durch eine Personenunterführung ersetzt werden.
Quelle: SBB
Das Gebiet Wankdorf, wo sich der SBB-Hauptsitz befindet, hat sich rapide entwickelt.
Das Gebiet des kantonalen Wirtschaftsentwicklungsschwerpunkts Wankdorf habe sich seit der Eröffnung des Bahnhofs im Jahr 2004 rapide gewandelt, erklärten die SBB. Stiegen 2014 werktags noch 8700 Personen pro Tag in einen Zug oder stiegen aus, waren es im vergangen Jahr schon durchschnittlich 16 835, also fast das Doppelte.
Bis zum Jahr 2024 sollen im Raum Wankdorf rund 5500 Menschen arbeiten. Zusätzlich entstehen Appartements und Wohnungen. 2028 werde der Bahnhof Wankdorf nach heutigen Berechnungen seine Kapazitätsgrenzen erreicht haben, sagen die SBB.
An der Passerelle nagt der Zahn der Zeit
Mehrere Gründe veranlassen die SBB, die heutige Passerelle über die Gleise durch eine Personenunterführung zu ersetzen. Erstens haben ihr die Jahre zugesetzt, etwa das Salzen im Winter, wie die SBB sagen.
Zweitens muss die SBB aus Kapazitätsgründen die Perrons auf dem Ast Richtung Olten neu bauen. Und auf dem Ast Richtung Thun verändert sich durch ein anderes Bauprojekt der SBB im Raum Wankdorf, die sogenannte Entflechtung Wylerfeld, die Gleisanlage. Das bedeutet, dass die Stützen der heutigen Passerelle künftig am falschen Ort wären.
Unterführung ist wirtschaftlicher
Zudem hat eine Testplanung in den Jahren 2015 und 2016 ergeben, dass eine Personenunterführung die Anforderungen von Fussgängern und Velofahrerinnen zum Passieren der Geleise am besten erfüllt. Den Entscheid für den Bau der Passerelle hätten SBB und Stadt Bern gemeinsam getroffen, erklären die SBB. Über den gesamten Lebenszyklus hinweg sei eine Unterführung wirtschaftlicher als eine Passerelle, schreiben sie weiter.
Kostenabweichungen möglich
Laut der Internetseite zum Projekt möchten die SBB 2024 die neue Unterführung in Betrieb nehmen und zwei Jahre später die ausgebaute Perronanlage Nord. Die Kosten werden nach Angaben der SBB durch die Leistungsvereinbarung der SBB mit dem Bund und durch Beiträge der Stadt Bern finanziert.
Die Stadt Bern hat nämlich Velorampen, eine unterirdische Velostation sowie einen Teil der Unterführung bestellt. Sie beabsichtige, diese Teile zu finanzieren. Dazu werde es eine Volksabstimmung geben. Die Kostenangabe von 107 Millionen ist noch ungenau und kann um bis zu 20 Prozent abweichen. Ein genauerer Kostenvoranschlag soll im Frühling vorliegen.(sda/bb)