Bäume und Wasser für Tiranas Skanderbeg-Platz
Der Skanderbeg-Platz mitten in Tirana hat sich ein weiters Mal in seiner Geschichte gewandelt: Er ist zur entspannten Begegnungszone für die Bewohner der albanischen Hauptstadt geworden.
Im Laufe der Jahrzehnte hat der Skanderbeg-Platz im Zentrum Tiranas immer wieder sein Gesicht verändert. Ursprünglich 1939 während der italienischen Besetzung Albaniens angelegt, ist er nach dem Zweiten Weltkrieg mehrfach umgestaltet worden. So mussten in den 60er-Jahren im Zuge des Sozialismus etwa die orthodoxe Kathedrale und das Rathaus Repräsentationsbauten weichen. Zudem brauchten politische Veranstaltungen mehr Raum. 1981 wurde der Platz vergrössert. Mittlerweile erstreckt er sich über rund 100 000 Quadratmeter.
Bis vor wenigen Jahren waren auf ihm beinahe überall Autos unterwegs, heute ist er in erster Linie eine Flanierzone. Dies verdankt er dem Bürgermeister Erion Veliaj: Er hatte die Idee einer seiner Vorgänger wieder aus der Schublade geholt, den Platz nur noch Fussgängern und dem öffentlichen Verkehr vorzubehalten. Und so laden seit rund einem Jahr Sitzgelegenheiten, Wasserspiele und Bäume zum Verweilen ein. Das gilt auch für die zwölf Gärten, die sich wie ein grüner Rahmen um den Platz gruppieren. Der unterschiedlich gefärbte Belag des Platzes hat symbolischen Charakter: Seine Steine stammen aus ganz Albanien. Die Gestaltung stammt aus der Feder Brüsseler Büros «51N4E».
Das Büro konnte sich kürzlich mit Tirana über eine besondere Ehre freuen: Der Platz ist mit dem Europäischen Preis für öffentliche, städtische Plätze geehrt worden. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre verliehen.(mai)