Backsteinmauern für die letzte Reise
Das alte Krematorium des Friedhofs am Hörnli in Basel wird durch einen schlichten Backsteinbau ersetzt. Entworfen hat ihn das Zürcher Büro Bernhard Mauer. Mit seinem Vorschlag „Passagio“ haben sich die Architekten in einem einstufigen, offenen Wettbewerb gegen 80 Konkurrenten durchgesetzt.
Mit einer Fläche von 50 Hektaren gilt der Friedhof Hörnli als grösster Gottesacker der Schweiz. Errichtet wurde die Anlage zwischen 1926 und 1932, nach Plänen des Architektentrams Bräuninger, Burckhardt, Klingelfuss, Leu und Suter. Die gartenartige Anlage beherbergt zirka 40'000 Gräber, Nischen und Familienruhestätten. Ihr aktuelles Krematorium stammt von 1984 und wurde damals unterirdisch angelegt. Mittlerweile ist seine Technik veraltet und intensiv im Unterhalt. Zudem genügt es laut Basler Hochbaumt nicht mehr den aktuellen Anforderungen was Abgasgrenzwerte, Arbeitsbedingungen und Besucherfreundlichkeit betrifft. Dies soll sich mit einem Neubau ändern.
Vergangenes Frühjahr schrieb das Basler Hochbauamt einen Architekturwettbewerb aus, der nun entschieden wurde. Das Projekt sei entsprechend der Situation gekonnt in zwei Schichten Betrieb und Besucher organisiert, lobte die Jury den Vorschlag des Büros Bernhard Mauer. Wenn ein Bau an dieser Stelle anständig, zurückhaltend, mässig klassisch aber nicht pompös, modern aber nicht fabrikmässig sein solle, dann erreiche der Vorschlag der Architekten dieses Ziel ohne Wenn und Aber, hiess es weiter.
Läuft alles nach Plan, wird das Siegerprojekt von 2014 bis Mitte 2015 realisiert. In der Machbarkeitsstudie wurde mit einem Gesamtkostendach – für den Rückbau des alten und den Bau des neuen Krematoriums – von 17 Millionen Franken gerechnet. (mai)
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