12:15 BAUBRANCHE

Autonomes Fahren und Carsharing: Mehr Komfort und neue Herausforderungen

Teaserbild-Quelle: Ulleo, Pixabay-Liznez

Weniger Stau, mehr Komfort und weniger Unfälle: Die Kombination von Shared-Mobility-Angeboten wie Carsharing und autonomes Fahren könnte sich sowohl auf den Personen- als auch auf den Güterverkehr und auf die Umwelt positiv auswirken. Der Mehrwert, der sich daraus für Nutzer und Umwelt ergibt: 25 Milliarden pro Jahr. Dies zeigt die vom Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) in Auftrag gegebene Studie „Volkswirtschaftliche Auswirkungen der Digitalisierung in der Mobilität“.

Stau (Symbolbild)

Quelle: Ulleo, Pixabay-Liznez

Ein Bild, dass im 2060 möglicherweise selten sein könnte.

Dass autonomes Fahren, Carsharing und bedarfsgesteuerter Verkehr die Mobilität verändern werden, steht fest. Doch wie sieht der Verkehr der Zukunft konkret aus? Dieser Frage sind die Studienautoren nachgegangen und haben verschiedene Szenarien für das Jahr 2060 entwickelt.

Dabei stellten sie vielfältige Vorteile von Automatisierung und Carsharing für die Nutzer fest: Durch die geteilte Beschaffung und Nutzung von Fahrzeugen sinken die Kosten für den Einzelnen. Dies ist allerdings nur einer der positiven Aspekte. Weitere Vorzüge ergeben sich daraus, dass die Fahrzeit dank Automatisierung für andere Tätigkeiten genutzt werden könnte und es zu weniger Unfällen käme. Darüber hinaus könnten eine höhere Auslastung der Fahrzeuge und das autonome Fahren den Verkehr verflüssigen, was wiederum den Zeitverlust in Staus erheblich reduziert.

Entwickeln sich Automatisierung und Sharing-Angebote im Gleichschritt, schätzen die Studienautoren den Nettonutzen auf 25 Milliarden Franken pro Jahr. Dabei sind die die negativen Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt, die mit der verstärkten Nutzung des Autos einhergehen, miteinberechnet.

Sinkender Konsum wegen Automatisierung?

Weniger positiv dürfte sich die Automatisierung auf die Wirtschaft auswirken: Zum einen könnten durch das automatisierte Fahren Arbeitsplätze in der Schweiz wegfallen. Zum andern werden Autos respektive manche ihrer Bauteile heute grossmehrheitlich importiert; Der damit verbundene Kostenanstieg und auch die mögliche steigenden Nutzung hat zwangsläufig zur Folge, dass der Konsum anderer Güter sinkt, was wiederum die gesamte Wertschöpfung in der Schweiz verringert.

Ein Szenario, in dem sich die Automatisierung ohne Sharing durchsetzen würde, zeitigte einen Verlust für die Schweizer Wirtschaft von geschätzten rund 8,6 Milliarden Franken pro Jahr. Dagegen würde der Gesamteffekt auf die Wirtschaft im Szenario, in dem sich allein das Sharing etablieren würde, einem jährlichen Nutzen von 3,8 Milliarden Franken entsprechen. Aufgrund der tieferen Anschaffungskosten für gemeinsam genutzte Fahrzeuge würde mehr Geld für wertsteigernde Ausgaben in der Schweiz zur Verfügung stehen.

Home Office und andere Trends

Bei der Studie besteht jedoch eine grosse Unsicherheit in Bezug auf den Zeithorizont und die Art und Weise, wie sich diese Trends konkretisieren. Darum mussten zur Abschätzung  der Auswirkungen zum Teil starke Annahmen getroffen werden. – Zudem sind bei den Szenarien andere Entwicklungen, die möglicherweise gleichzeitig eintreten werden, wie etwa Homeoffice oder weitergehende Urbanisierung, nicht berücksichtigt worden. Szenarien, die diese verschiedenen Trends miteinander verbinden, entwirft das ARE im Rahmen der Verkehrsperspektiven. (mgt/mai)

Hier gehts zur Studie.

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