Ausbildung und Anschnallen: Unfällen mit Baumaschinen vorbeugen
Trotz allgemein sinkender Fallzahlen stellen auf Baustellen Unfälle mit Baumaschinen noch immer eine Gefahr dar. Doch die meisten Unfälle lassen sich vermeiden: bei gründlicher Ausbildung und Instruktion und konsequentem Befolgen der lebenswichtigen Regeln der Suva.
Quelle: arnet fotografik/Christoph Arnet
Expertinnen und Experten der Suva weisen an ihrem Stand auf das Gefahrenpotenzial der Baumaschinen hin.
An der diesjährigen Baumag ist auch die Suva wieder vertreten. Expertinnen und Experten weisen an ihrem Stand auf das Gefahrenpotential der Baumaschinen hin. Nebst dem Baumaschinenführer sind auch die in der Nähe tätigen Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter gefährdet. Dies liegt vor allem daran, dass Baumaschinen tote Winkel haben, die trotz Spiegeln und Kameras vom Fahrzeugführer nicht immer eingesehen werden können. Auch muss sich der Baumaschinenführer auf oft diffizile Arbeitsabläufe konzentrieren, was das Wahrnehmen von in der Nähe arbeitenden Personen erschwert. Dazu kommt auch, dass Fahrzeuge wie zum Beispiel Radlader, Planierraupen oder Walzen fast die Hälfte ihrer Betriebszeit rückwärtsfahren.
Um die Gefahr solcher Unfälle zu senken, sind folgende Massnahmen nötig: Eine gründliche Ausbildung und Instruktion der Personen, welche die Baumaschinen führen, und das richtige Verhalten der Personen, die in unmittelbarer Nähe der Maschinen arbeiten müssen. Gemäss Gesetzgebung darf der Arbeitgeber Arbeiten mit besonderen Gefahren – und da gehören die Baumaschinen dazu – nur an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer übertragen, die dafür entsprechend ausgebildet sind. Neben der Ausbildung und Instruktion ist das Anschnallen das zweite grosse Thema.
Quelle: arnet fotografik/Christoph Arnet
Der Suva-Stand war bei der letzten Baumag gut besucht.
«Wir haben aufgrund einer Analyse festgestellt, dass infolge des Nichtangurtens immer wieder Schwerstunfälle in Zusammengang mit Baumaschinen passieren », erläutert Michael Kaufmann von der Suva. «Das ist ein Thema, bei dem Handlungsbedarf besteht und wir die Baumaschinenführer gezielt darauf sensibilisieren möchten. Wir wüssten ja eigentlich alle, dass man sich angurten müsste. Es gibt aber noch viele Baumaschinenführer, die sagen, wenn ich mich nicht angurte, kann ich auch schnell abspringen, wenn es heikel wird», so Kaufmann, und dies habe oft fatale Folgen. Denn häufig werden Personen, die abspringen von der Baumaschine überrollt, was zu schwerwiegenden und teilweise tödlichen Unfällen führt. Darum ist das Tragen von Sicherheitsgurten auf Baumaschinen Pflicht und rettet Leben.
Für die Arbeitenden rund um die Baumaschine gelten die neun lebenswichtigen Regeln der Suva für den Verkehrswegebau und den Tiefbau, die nicht oft genug wiederholt werden können:
- Arbeiten sorgfältig planen
- Vor dem Verkehr sichern
- Sehen und gesehen werden
- Blickkontakt halten
- Maschinen sicher bedienen
- Lasten richtig versetzen
- Sichere Zugänge erstellen
- Gräben und Baugruben sichern
- Persönliche Schutzausrüstung tragen
- Baustellen sind und bleiben Arbeitsplätze mit einem erhöhten Unfallrisiko.
Um in Zukunft noch mehr Unfälle zu verhindern, trat auf Anfang Jahr 2022 die überarbeitete Bauarbeitenverordnung in Kraft. Weitere Informationen finden Sie unter www.suva.ch/bauav2022. Zusätzliche Informationen zum Thema Baumaschinen unter www.suva.ch/baumaschinen.