Astra: Beschaffungen für über 2,2 Milliarden Franken im 2021
3630 Beschaffungen mit einem Gesamtwert von über 2,2 Milliarden Franken hat das Bundesamt für Strassen (Astra) als schweizweit grösster einzelner Auftraggeber im Tiefbau letztes Jahr getätigt. Das Gros – oder 78 Prozent der Mittel – ist im Wettbewerb vergeben worden, wie der aktuelle Bericht des Astra zum Beschaffungswesen zeigt.
Das Astra hat damit beinahe dieselbe Anzahl Beschaffungen (2021: 3630 / 2020: 3662) vergeben. Der Gesamtwert ist allerdings angestiegen: 1,9 Milliarden Franken im 2020 auf über 2,2 Milliarden Franken im 2021.
Wie das Astra weiter mitteilt, sind dabei Verträge mit über 1800 Firmen abgeschlossen worden, davon rund 200 Arbeitsgemeinschaften (ARGE) und Ingenieurgemeinschaften (INGE). Die Spanne reicht von der international tätigen Bauunternehmung bis zum Einpersonenbetrieb aus der IT-Branche.
In diesen Zahlen nicht berücksichtigt sind Beschaffungen von Dritten. Das betrifft vor allem den Betrieb der Nationalstrassen durch die Gebietseinheiten sowie Beschafungen für die Netzfertigstellung, bei der üblicherweise kantonales Beschaffungsrecht zur Anwendung kommt.
Vergabeverfahren richtet sich nach Schwellenwerten
Die Vergaben richteten sich nach den gesetzlichen Vorgaben: Wann welches Verfahren zur Anwendung kommt, regeln gesetzlich festgelegte Schwellenwerte. Der Zuschlag erfolgt gemäss den rechtlichen Vorgaben an den Anbieter mit dem wirtschaftlich günstigsten Angebot. Dass dem wirtschaftlich günstigsten Angebot der Zuschlag erteilt werde, bedeute nicht, dass der Preis das einzige Kriterium bei der Wahl des Angebots sei, hält das Astra in seiner Mitteilung fest. Neben dem Preis würden auch weitere Kriterien wie zum Beispiel die Qualität berücksichtigt.
Vergangenes Jahr hat das Astra Aufträge im Wert von über 1.7 Milliarden Franken im offenen Verfahren vergeben, dies entspricht 75 Prozent des Gesamtbetrags und 10 Prozent der Anzahl Aufträge entspricht. - Beim offenen Verfahren (ab 230 000 Franken bei Dienstleistungen und Lieferungen im sowie ausserhalb des Staatsvertragsbereichs bzw. bei Bauaufträgen ab 2 Millionen Franken ausserhalb des Staatsvertragsbereichs und ab 8.7 Millionen Franken im Staatsvertragsbereich) wird der Auftrag öffentlich auf www.simap.ch ausgeschrieben und alle Anbieter können sich bewerben.
Derweil hat das Astra 2021 im Einladungsverfahren ingesamt 41 Millionen Franken (zwei Prozent des Gesamtbetrags und zwei Prozent der Aufträge) vergeben. - Beim Einladungsverfahren (ab 150 000 Franken bei Lieferungen sowie bei Dienstleistungen und ab 300 000 Franken bei Bauleistungen) werden mindestens drei Anbieter zur Einreichung eines Angebots eingeladen.
Im freihändigen Verfahren hat das Astra letztes Jahr total 429,5 Millionen Franken vergaben (19 Prozent des Gesamtbetrags, 86 Prozent der Anzahl Aufträge). Dabei handelt es sich mehrheitlich um Beschaffungen unter 150 000 Franken (Dienstleistungen und Bauleistungen) beziehungsweise unter 50 000 Franken (Lieferungen). Das freihändige Verfahren könne ausnahmsweise auch bei höheren Beträgen angewandt werden, schreibt das Astra. - Im freihändigen Verfahren werden die Anbieter ohne Ausschreibung ausgewählt und die Aufträge direkt vergeben. Bei rund 48 Prozent des freihändig vergebenen Volumens handelt es sich um Nachträge, deren Grundverträge oft im Wettbewerbsverfahren vergeben wurden.
Am meisten Zuschläge ins Tessin,
nach Bern, Zürich und St. Gallen
Eine Auswertung der Zuschläge nach Kantonen zeige, dass Auftragnehmende aus allen Landesgegenden von Aufträgen des Astra profitierten, heisst es in der Mitteilung des Astra.
Betragsmässig
am meisten Zuschläge gingen im 2021 in die Kantone Tessin, Bern, Zürich und St.
Gallen. Obwohl die offenen Ausschreibungen auch ausländischen Firmen
offenstehen, gingen lediglich 21,8 Millionen Franken an ausländische
Auftragnehmer – rund ein Prozent der Vergabesumme. (mgt/mai)