Arbonia schreibt 2023 rote Zahlen und will Klimadivision verkaufen
Arbonia will die Klimadivision zu verkaufen. Die verbleibende Division Türen soll ausgebaut werden. Der Ostschweizer Bauzulieferer hat 2023, wie im Dezember bereits angekündigt, einen Umsatztaucher erlitten und ist in die roten Zahlen gerutscht.
Quelle: zvg, Arbonia
Arbonia Corporate Center in Arbon TG.
Der Verwaltungsrat habe zuletzt mehrere unaufgeforderte Interessensbekundungen für den Kauf der Division «Climate» erhalten, teilte das Thurgauer Unternehmen am Dienstag in einem Communiqué mit. In diesem Rahmen habe er sich für einen strukturierten Veräusserungsprozess entschlossen. Die Verhandlungen befänden sich mit mehreren Kaufinteressenten in einem fortgeschrittenen Stadium.
Schuldenabbau und Ausschüttung
Bei Abschluss der Transaktion, die für das zweite Halbjahr 2024 vorausgesagt wird, soll ein signifikanter Anteil des Erlöses für die Begleichung von Schulden genutzt werden sowie dem Aktionariat zukommen. Unmittelbar nach dem Abschluss einer Transaktion plant der Verwaltungsrat der Mitteilung zufolge eine ausserordentliche Generalversammlung, um über die Instrumente zur Mittelrückführung an die Aktionärinnen und Aktionäre abzustimmen.
Die verbleibende Division Türen soll derweil «strategisch entwickelt und mittels gezielter Akquisitionen ausgebaut» werden. Arbonia verfolge für die Sparte weiterhin das Ziel, «ihre führende Position als zentral- und osteuropäischer Zulieferer für Holztüren und Glaslösungen auszubauen».
«Historischer Einbruch der Baukonjunktur»
Der Umsatz von Arbonia sackte 2023 um 10 Prozent auf 1,1 Milliarden Franken ab. Ohne den Einfluss von Währungs- und Akquisitionseffekten (organisch) hätte der Rückgang 9 Prozent betragen.
Im Jahr 2023 habe ein historischer Einbruch der Baukonjunktur stattgefunden, hiess es. Besonders im grössten Markt Deutschland seien die Aufträge eingebrochen. Dort hätten die Kunden in der Division Türen ihre Lager abgebaut. Auch die Klimadivision verzeichnete laut der Mitteilung «historische Volumenrückgänge».
Unter dem Strich musste Arbonia einen Verlust von 17,2 Millionen Franken hinnehmen. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch einen Reingewinn von 19,1 Millionen Franken eingefahren.
Dividende ausgesetzt
Die Dividende wird nun aufgrund der laufenden Verhandlungen ausgesetzt. Die in der Höhe noch zu bestimmende, ordentliche Dividende solle an einer ausserordentlichen Generalversammlung nach einem potenziellen Verkauf bestimmt werden, hiess es.
Für das laufende Jahr zeigt sich Arbonia trotz anhaltender Herausforderungen leicht optimistisch: Das Renovationsgeschäft mit Heizungen sollte sich demnächst normalisieren. Zudem dürfte die Bautätigkeit mit den stabileren Zinsen wieder planbarer werden. Im Neubau, vor allem in Deutschland, sei aber keine Erholung in Sicht.