Arbonia-Forster-Gruppe auf dem Wachstumspfad
Nach dem Verkauf der Küchensparte und der Ausgliederung der Oberflächentechnologie, verbunden mit gewichtigen Wertberichtigungen, rechnet die konsolidierte die AFG Arbonia-Forster-Holding AG mit zunehmenden Umsätzen und Erträgen sowie mit einem profitablen Ergebnis per Ende 2014.
Durch den Verkauf der Küchensparte an Alno, Deutschland und die Ausgliederung der auf Oberflächentechnologie spezialisierten STI Group sieht sich die AFG vor einem Neubeginn. Auf Grund der erwähnten Portfolio-Bereinigungen verzeichnet das Unternehmen (nicht cash-wirksame) Wertberichtigungen von 73,2 Mio. Fr., die zu einem negativen Konzernergebnis von –49,3 Mio. Fr. geführt haben. Nach diesen Konsolidierungen will sich das Unternehmen voll auf die Sparten Heiztechnik, Sanitär, Fenster, Türen und Stahltechnik konzentrieren. Diese haben im vergangenen Jahr, für sich alleine betrachtet, einen Konzerngewinn von +33,4 Mio. Fr. (Vorjahr -0,4 Mio. Fr.) erbracht.
Aus dem nun verbliebenen Kerngeschäft mit den Divisionen Gebäudehülle, Gebäudetechnik und Gebäudesicherheit resultiert auch eine höhere EBIT-Marge von +6,1% des Nettoumsatzes (Vorjahr +4,7%). Trotz des Verlustes, aber angesichts der deutlichen Fortschritte im neu definierten Kerngeschäft und der zuversichtlichen Erwartungen für 2014, beantragt der Verwaltungsrat der kommenden Generalversammlung eine verrechnungssteuerfreie Ausschüttung von 0.30 Fr. pro Aktie.
Investitionen in die Zukunft
Bereits 2013 ergriff die AFG verschiedene Initiativen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Dazu gehörten Investitionen von 30 Mio. Fr. in den Produktionsausbau der RWD Schlatter AG sowie von 34 Mio. Fr. in die Schaffung von Kompetenzzentren für Kunststoff- und Holz/Aluminium-Fenster in der Division Gebäudehülle. Des Weiteren sollen zusätzliche Investitionen in Forschung und Entwicklung eine solide Grundlage für das künftige Wachstum sicherstellen. Mit dem Erwerb des führenden polnischen Fensterherstellers Dobroplast stieg die AFG zur Nummer drei der europäischen Fenster- und Türhersteller auf.
Mit dem Kauf der tschechischen PZP HEATING konnte das bereits über Kooperationen bestehende Angebot an Wärmepumpen weiter ausgebaut und die Geschäftseinheit Haustechnik weiter gestärkt werden. Sie entwickelt sich so schrittweise zum Systemanbieter, der über alle Komponenten der Wärmeerzeugung und Wärmespeicherung bis zur Wärmeverteilung und -regulierung verfügt.
Und Forster Profilsysteme konnte mit dem Erwerb eines eigenen Vertriebs in Österreich die Wertschöpfungskette erweitern.
Unterschiedliche Entwicklungen der AFG-Divisionen
Heiztechnik und Sanitär verzeichnete einen Umsatzrückgang von –2.4% (währungsbereinigt –2.1%) auf 445.4 Mio. Fr., ausgelöst durch den anhaltend hohen Preis- und Wettbewerbsdruck sowie durch den sich im Umbruch befindenden Produktemix. Hauptumsatzträger waren neben den Heimmärkten vor allem die Exportmärkte Russland und China.Das EBIT ging leicht um –6.4% auf 41.7 Mio. Fr. zurück.
Die Division Fenster und Türen verzeichnete einen um 92.5 Mio. Fr. bzw. +23.4% höheren Nettoumsatz von 488.5 Mio. Fr.. Unter Ausklammerung der Akquisition des polnischen Fensterherstellers Dobroplast lag die bereinigte Umsatzzunahme der Division im Vergleich mit dem Vorjahr bei 2.2%. Das EBIT konnte ebenfalls überwiegend akquisitionsbedingt um 17.5% auf 35.4 Mio. Fr. erhöht werden. Insgesamt ist es gelungen, Marktpositionen zu verteidigen und in einigen Märkten gar zu steigern.
Die Division Stahltechnik erzielte einen Umsatz von 106.6 Mio. Fr.. Der darin enthaltene Rückgang um 17.4% ist auf den Verkauf des Geschäftsbereichs Forster Präzisionsstahlrohre zurückzuführen. Devestitionsbereinigt resultierte für die Forster Profilsysteme ein Wachstum von +3.9%. Das EBIT betrug 10.3 Mio. Fr. und lag damit deutlich über dem Vorjahr (–23,4 Mio. Fr.).
Letzte Baustellen bereinigen
Für dieses Jahr erwartet die AFG ein profitables Ergebnis, zu dem alle Geschäftseinheiten und Regionen beitragen dürften. Angestrebt wird ein organisches Umsatzwachstum von +3% bis +5%, sowie eine EBIT-Marge von +8%.
Verwaltungsratspräsident. Rudolf Graf, der interimistische Nachfolger des zurückgetretenen Daniel Frutig, will 2014 nutzen, um die Bereinigung der letzten Baustellen im klar definierten Kerngeschäft anzupacken. Genannt werden die Beseitigung von Lieferengpässen im Sektor Gebäudehüllen, die beschleunigte Entwicklung neuer Produkte, Effizienzsteigerungen in den Vertriebsorganisationen und die weitere Internationalisierung durch den Ausbau regionaler Hubs. (mai/pd)