Arbonia-Chef will Marktanteil in Europa verdoppeln
In den nächsten Jahren plant der Thurgauer Türenhersteller Arbonia kräftig zu wachsen. Gelingen soll dies auch durch den Verkauf von mehr Türgriffen.
"Wir profitieren vom Trend, dass man die Türe und den Beschlag - also den Griff, den Rahmen und das Scharnier - immer mehr als ein Produkt sieht", erklärt CEO Claudius Moor im Interview mit der Nachrichtenagentur AWP. Die Kunden wollten etwa, dass die Farbe der Türkante mit dem Griff übereinstimme. Wie Moor weiter ausführt, kann Arbonia mehr Produkte pro Tür verkaufen. "Momentan verkaufen wir erst bei vier Prozent der Türen die Türgriffe mit. Hier wäre sicher ein Anteil von 20 Prozent möglich."
Generell hat das Unternehmen trotz des derzeit geringen Bauvolumens in Europa gemäss Moor eine "tolle Wachstumsstory" vor sich: So sei der grösste Konkurrent derzeit geschwächt und das Wettbewerbsumfeld attraktiv. Nun geht es laut dem Konzernchef darum, im fragmentierten Türenmarkt Marktanteile zu gewinnen.
Arbonia will Umsatzmilliarde knacken
Arbonia kann in Europa derzeit einen Marktanteil von zehn Prozent vorweisen, hat aber gemäss Moor man Kapazitäten für einen Anteil von 14 bis 15 Prozent. Das Ziel - mit Übernahmen - liege bei 20 Prozent, so der CEO. Auf den europäischen Türenmarkt berechnet will Arbonia damit weiterhin die Umsatzmilliarde knacken. Organisch, das heisst, ohne Akquisitionen, wird bis 2029 ein Umsatz von maximal 850 Millionen Franken angepeilt.
Interessante Übernahmeziele sieht Moor vor allem bei Spezialtüren wie etwa Brandschutztüren. "Mit diesen können wir grosse Aufträge wie Hotelketten gewinnen." Ausserdem würden diese oft Folgeaufträge für die Standardtüren nach sich ziehen.
Europa als "attraktiver Markt, ohne Zollbarrieren"
Moor
will Arbonia nun als "Pure Player" in eine neue Ära führen. Ein
Einstieg in angrenzende Bereiche wie etwa das Parkettgeschäft sei aber
nicht für alle Zeiten ausgeschlossen. Diese Entscheidung hänge
wesentlich aber vom Verwaltungsrat ab. Grundsätzlich habe Arbonia als
Türenhersteller aber ein starkes Fundament. "Gerade in der jetzigen
unsicheren Weltlage ist Europa ein attraktiver Markt, ohne
Zollbarrieren." Und mit Türen habe man ein Produkt, das es wohl immer
brauchen werde - auch noch in 30 Jahren. (awp/sda/mai)